17. Oktober 2015: Datong

Wir befinden uns in der Provinz Innere Mongolei und wie der Name schon sagt, sieht es hier auch aus wie in der Mongolei, nur dass es hier bereits dichter besiedelt ist. Man sieht kaum noch Jurten, dafür Windräder, Fabriken und Bergwerke. Je südlicher wir kommen, desto grüner wird die Landschaft. Wir sehen endlich wieder Bäume, meist Birken, leuchtendgelb in dieser Jahreszeit. Es herbstelet richtig und die Bäume erscheinen golden im Licht der Sonnensrahlen.

Die Strassen sind gut und es hat wenig Verkehr. Welch Wohltat nach den mongolischen Rüttelpisten!

In Datong besichtigen wir die Grotten von Yungang, in den Felsen gehauene Höhlen und Buddhafiguren aus dem 5. Jahrhundert. Die 252 Grotten gehörten früher zu einem Kloster. Die Fresken und Figuren sind zum Teil bereits recht verwittert, andere in einem sehr guten Zustand. Allein die Anzahl der Statuen von über 51 000 ist überwältigend. Der Grõsste der Buddhas ist 17 m hoch! Trotz Verwitterung kann man zum Teil immer noch die Farbpigmente sehen, die Grotten und Statuen waren allesamt farbenfroh bemalt..
Der Eintrittspreis von fast 20 CHF pro Person ist nicht gerade günstig, doch dafür wurde einiges gemacht. Die Anlage ist renoviert und herausgeputzt und man sieht, dass viel Geld in den Erhalt der Grotten fliesst…

  • Datong

14.-16. Oktober 2015: Im Reich der Mitte angekommen!

14. Oktober 2015:

Pünktlich um 09:00, just zu Beginn der Öffnungszeit stehen wir an der mongolisch-chinesischen Grenze. Doch bereits hier, vor dem eigentlichen Zollgelände, ist Geduld angesagt. Von uns wird eine Taxe von 19 $ verlangt, wozu, kann uns niemand so genau erklären. Die französische Familie, die vor ein paar Tagen die Grenze zwecks Visa Run passiert hat, musste damals lediglich 5000 Tugrig (ca. 2.50 CHF) bezahlen, also ein Bruchteil des verlangten Preises. Bei Verdacht auf korrupte Beamte weigern wir uns, den Betrag zu bezahlen. Erst als die Chefin persönlich vorbeikommt, werden wir endlich durchgelassen- ohne zu bezahlen!

Die Ausreise aus der Mongolei geht relativ zügig und problemlos vonstatten.

An der chinesischen Grenze stösst Tony, unser Guide zu uns. Wir passieren die Immigration und gehen durch die üblichen Kontrollen, was alles auch recht schnell und ohne Probleme verläuft. Wir dürfen einreisen, nur die Fahrzeuge müssen erst noch von Zoll freigegeben werden. Die Fahrzeuge werden also auf einem speziellen Parkplatz vom Zoll abgestellt. Das ganze Procedere wird voraussichtlich bis morgen dauern, bis dahin werden wir in einem Hotel in Erenhot übernachten.

Mit dem Zollbus wird die ganze Gruppe nun zum Hotel gebracht, wo wir wenigstens ein Zimmer mit WC und heisser Dusche beziehen können! Nach einer langen heissen Dusche schlendern wir am Abend durch Erenhots Strassen. Die Stadt wirkt im Vergleich zur Mongolei modern, sauber und ruhig….und endlich gibt es sie wieder: die Gemüse- und Früchtemärkte! Und diese Auswahl an frischen Früchten!

Wir essen in einem kleinen Lokal, wo Bilder von den verschiedenen Gerichten an der Wand hängen. So müssen wir nur auf das gewünschte Bild zeigen, um zu bestellen. Das Essen ist sehr gut, Reis, bzw. gebratene Nudeln mit Gemüse, der Teller kostet umgerechnet 2-3 CHF!

 

15. Oktober 2015:

Zwar haben wir extra die Kindermatratzen mit ins Hotel genommen, und trotz der ca. 120cm breiten Betten haben wir schlecht geschlafen. Die Matratzen sind hart und unbequem- nichts geht über unseren Lasti, wir vermissen ihn bereits…!

Das Frühstück ist recht gewöhnungsbedürftig, es gibt eine Art undefinierbares kaltes Gemüse, gekochte Eier und mit Spinat, Knoblauch oder Fleisch gefüllte Teigtaschen. Kein Kaffee, kein Brot…:-(!

Tony hilft uns beim Kauf einer chinesischen SIM-Karte, danach gibt’s wieder ein Treffen in der Hotellobby, um das Voranschreiten der Zollformalitäten zu besprechen. Leider sind die Papiere immer noch nicht bereit, es heisst also weiter warten. Bis um 13:00 können wir im Hotelzimmer bleiben.

Nach dem Mittagessen müssen wir unsere Zimmer räumen und warten auf News vom Zoll. Leider noch nichts Neues…. In der Zwischenzeit verbringen wir die Zeit mit den Jungs in einem nahegelegenen Park.

Um 16:00 erfahren wir, dass die Papiere nun bereit sind, dass der Zoll nun aber auf die Geldüberweisung der Fahrzeugkaution durch die Agentur wartet. Leider wird dies nicht mehr vor Schliessung des Zolls um 17:30 möglich sein…Wir bleiben also noch eine Nacht länger im Hotel. Die Jungs freuts, hier hats nämlich einen Fernseher ;-)! Dass das Programm chinesisch ist, scheint die beiden nicht zu stören…

Wir gehen alle gemeinsam essen. In einem kleinen Restaurant werden wir gleich mit zwei Flaschen Reisschnaps in den ersten Stock an einen grossen runden Tisch mit drehbarer Platte befördert. Zum Glück hats hier auch Bilder, die das Bestellen erleichtern! Das Essen ist ein Erlebnis, anhand der Fotos weiss man kaum, was man bestellt hat und es ist jedesmal eine Überraschung, was schlussendlich auf dem Teller liegt. Ich habe zum Beispiel einen Teller voll Kutteln erhalten und was aussah wie Bohnen, waren in Wirklichkeit scharfe grüne Chilis! Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Kutteln gegessen! Das heisst, andere hatten das Gericht zum Glück lieber als ich und so konnte man untereinander tauschen. Wir mussten nur die Teller auf der Drehscheibe in der Mitte des Tisches kursieren lassen und so konnten alle von allem nehmen. Am Schluss war jedenfalls alles weg! Und mit einem Glas Schnaps runtergespült ging fast alles runter..;-)

Am Nebentisch haben sie tatsächlich Hund gegessen, am Schluss lag der kahle Schädel auf der Platte…

 

16. Oktober 2015:

Um 08:20 musste Dominik los Richtung Zoll. In der Zwischenzeit habe ich mit den Kindern in Ruhe gefrühstückt und mich wieder auf eine lange Wartezeit eingestellt. .. Doch kaum mit dem Zmorge fertig ist Dominik bereits wieder zurück- mit dem Lasti! Die Fahrzeuge wurden endlich vom Zoll freigegeben!

Schnell alles zusammengepackt und ausgecheckt geht’s weiter zum Polizeiposten. Hier erhalten wir die chinesischen Nummernschilder und Führerscheine. Zwanzig Minuten später sind wir endlich wieder on the road! Auf einmal ist alles sehr schnell gegangen, wer hätte das gedacht! Wir sind nun also im Reich der Mitte angekommen!

 

13. Oktober 2015: Zamyn Uud

Unser letzter Tag in der Mongolei, morgen gehts also weiter nach China. Den Morgen geniessen wir noch in aller Ruhe mit Wäschewaschen und Aufräumen, die Kinder lassen ihre Drachen  über der unendlichen Steppe steigen, dafür ist der stetige Wind ideal.

Leider kann China mit dem eigenen Fahrzeug nicht frei befahren werden, es besteht nach wie vor Guide-Pflicht. Zudem werden chinesische Nummernschilder, chinesische Führerscheine und diverse Bewilligungen benötigt. Auch die Route muss vorher geplant und von hoher Stelle bewilligt und genehmigt werden. Das ganze ist also nicht so einfach und entspechend kostspielig, deshalb haben wir uns mit anderen Overlandern zusammengeschlossen und eine Agentur beauftragt, alles nötige zu organisieren. Die ganze Organisation nimmt Monate in Anspruch, deshalb stehen Reisedaten, Route, etc. schon seit anfang des Jahres fest. Zwar mussten wir die Einreise nochmals verschieben, eigentlich wäre der 1. September geplant gewesen, doch aufgrund unserer verspäteten Abreise konnten wir uns glücklicherweise einer späteren Gruppe anschliessen.
Um Kosten zu sparen, wurde die Reisedauer sehr knapp berechnet, das heisst, wir haben ein ziemlich straffes Programm vor uns und wie es aussieht, hetzten wir von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit…Wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet und hoffen auf eine gute Gruppe!

Nach dem Mittagessen nehmen wir die letzten Kilometer bis zur Grenze in Angriff. In der Nähe des Grenzortes Zamyn Uud wollen wir die anderen Konvoiteilnehmer treffen…Bereits bei der letzten Strassenzahlstelle treffen wir auf die ersten der Reisegruppe: Guil und Bernadette mit ihren Kindern Jules (13} und Noe(9) in ihrem Renault-LKW haben wir bereits bei Khatgal am Khuvsgul See ein erstes Mal getroffen. Damien und Emilie sind mit ihrem Landrover unterwegs.
Nach einem letzten Einkauf in Zamyn Uud treffen wir uns alle schliesslich am verabredeten Treffpunkt mitten in der Steppe, ca. 2 km ausserhalb des Ortes. Mit etwas Vespätung treffen auch Astrid und Marius mit ihrem Landcruiser ein. Nun sind alle da: drei französische Fahrzeuge und wir.
Ein erstes Kennenlernen und Austauschen von vergangenen und geplanten Reiserouten…
Die Gruppe erscheint uns sehr sympathisch und wir hoffen, unvergessliche vier Wochen zusammen zu verbringen. Den Guide werden wir erst morgen an der chinesischen Grenze kennenlernen.

 

  • Wasser tanken

11.-13. Oktober 2015: Erdene

Wir verbringen die letzten Tage in der Mongolei, umweit der chinesichen Grenze. Zeit, die letzten sechs Wochen Revue passieren zu lassen…
Wir verbrachten sechs wunderbare, nahezu stressfreie Wochen in phantastischer Natur, mit ihren endlosen Weiten der Steppe, mit glasklaren Seen und abwechslungsreicher Wüste. Zum Campieren ein Paradies! Die Menschen sind äusserst freundlich, offen und neugierig.
Nur die mongolische Küche entspricht nicht unbedingt unserem europäischen Geschmack. Gemüse und Früchte gibt es sozusagen kaum (ausser in der Hauptstadt, und dieses ist von weit her importiert). Das mongolische Essen besteht hauptsächlicn aus Fleisch- vor allem aus Schaffleisch, dazu möglichst fettig…Für uns Wenigfleischesser nicht gerade das Gourmetparadies. Auch andere typische Speisen wie gesalzenen Milchtee, gegorene Stutenmilch oder getrockneter Quark stehen nicht gerade auf unserem Lieblingsspeiseplan.
Nachdem Russland einige Leckereien zu bieten hatte, haben wir uns hier hauptsächlich selbst versorgt. Zum Glück gibts auch hier Reis, Pasta und Kartoffeln- wir mussten also nicht verhungern. Vor allem Nudelsuppen ergaben eine ideale Mittagsmahlzeit, ohne dass wir dazu den Ofen in Betrieb nehmen musten…;-)
Wir freuen uns nun umso mehr auf die chinesische Küche !

10.-11.Oktober 2015: Kharmaryn Khiid

Wir fahren gemütlich auf gut aspahltierter Strasse südwärts und übernachten nochmals mitten im Nirgendwo ca. 60 km nördlich von Sajnshand. Auch diese Gegend hier ist kaum besiedelt und man sieht ausser ein paar wenigen Fahrzeugen nichts und niemanden. Die Steppe ist braun und trocken und wird immer karger, wir nähern uns langsam wieder der Gobi.
In der Nähe von Sajnshand , mitten in der Wüste, liegt das Kloster Kharmaryn Khiid. Auch hier ist es äusserst karg, doch die Wüste zeigt sich hier in allen Farben und Schattierungen. Das Gestein wechselt von ocker- zu rot-und orangetönen, mal steinig, mal sandig und auch die kleinen Büsche haben verschiedenste Farbtöne. Man kann sich fast nicht sattsehen…
Wir besuchen das Shambala-Energeizenum, ein buddhistischer Kraftort. Im ausgewaschenen Gestein hat es ein paar kleine Meditationshöhlen mit Buddhafiguren, Kerzen, Räucherstäbchen und Opfergaben (Reis, Bonbons, Vodka, Kekse.)
Einer der Felsen soll Energie spenden, die Pilger lehnen sich an das Gestein, um Energie und Kraft zu tanken.. Wir versuchens auch, vielleicht hilfts ja…;-)
Das Shambala-Energiezentrum ist von 108 Stupas umgeben, hier legen sich manche Leute gar auf den Boden.
Das Kloster selbst ist wieder neu aufgebaut worden, nachdem es wie alle anderen in den 30er Jahren zerstört wurde.

 

  • Endlose Weite der Gobi

8. Oktober 2015: Dschinggis Khan Reiterdenkmal

Nachts ist das Thermometer unter den Gefrierpunkt gefallen, heute früh waren es -5°C. Im Lasti waren es noch 4 °C, an den kleinen Fenstern haben sich Eisblumen gebildet…Dafür herrscht strahlend blauer Himmel!

Wir verlassen den Nationalpark wieder und besichtigen ca. 20 km östlich das Dschinggis Khan Reiterdenkmal, das mitten im Nirgendwo steht. Die Statue ist riesig und mit 30 Metern Höhe das grösste Reiterstandbild der Welt. Im Sockel befinden sich ein Museum, Souvenirgeschäfte und ein Restaurant. Mit einem Lift kann man hoch zum Kopf des Pferdes. Da aber gerade Stromausfall herrscht, müssen wir die enge dunkle Treppe zu Fuss zur Aussichtsplattform hoch.

Die Mongolei besitzt nicht nur die weltweit kälteste Hauptstadt, die geringste Bevölkerungsdichte und die höchste Reiterstatue, sondern auch den grössten Lederstiefel, der es mit seinen 9 Metern Höhe sogar ins Guiness Buch der Rekorde geschafft hat….

Das Ganze wirkt schon fast ein bisschen amerikanisch und passt meiner Meinung nach so gar nicht in die mongolische Steppe…

Wir fahren nun langsam südwärts Richtung China und übernachten irgendwo mitten im Nirgendwo…(und doch taucht aus dem Nichts wie immer ein neugieriger Mongole auf seinem Motorrad auf…;-))

 

6.-8. Oktober 2015: Terelj Nationalpark

 

Wasser tanken, alles verstauen, Gefrierfach abtauen, nochmals heiss duschen und zum letzten Mal einen Cheeseburger geniessen, dann nehmen wir endgültig Abschied von der Hauptstadt.

Im nahegelegenen Terelj Nationalpark wollen wir noch ein, zwei Tage verbringen, bevor es dann Richtung chinesische Grenze geht. ..

Der Nationalpark ist nur ca. 40 km von Ulaan Bataar entfernt. Die Landschaft mit ihren zerklüfteten, verwitterten Felsen erinnert ein bisschen an die Schweizer Alpen, nur dass hier Jurten statt Alphütten stehen…

Beim Ort Terelj hört die Strasse auf, es gibt keine Brücke über den Fluss. Es gibt zwar eine Furt und auf der anderen Flussseite würde die Piste weiter in den Nationalpark führen, doch wir getrauen uns nicht, den Fluss zu durchfahren, zumal wir nun nichts mehr riskieren wollen…

In der Nähe des Schildkrötenfelsens, der tatsächlich aussieht wie eine Schildkröte, finden wir einen Platz am Ende eines Tales mitten in einem Lärchenwäldchen. Die gelben Nadelbäume haben ihre Nadeln schon fast verloren.

In den letzten Tagen war es in Ulaan Bataar wieder recht sonnig und warm, an der Sonne war es sehr angenehm, nur jeweils nachts, sobald die Sonne weg war, ist es recht schnell kalt geworden. Auch gestern war es angenehm warm und sonnig bei unserer Ankunft.Heute Morgen dann die grosse Überraschung: es hat über Nacht geschneit! Draussen ist alles weiss! Und es ist eisig kalt geworden!

Die Kinder freuts und warm eingepackt machen wir kleine Wanderungen in der Umgebung, steigen auf Hügel, klettern auf Felsen und geniessen die frische Luft (in UB herrscht bereits jetzt dicker Smog- im Winter kommts jeweils noch viel schlimmer!)

Die Heizung läuft tagsüber ohne Unterbruch und wir sind froh, uns in der warmen Stube wieder aufwärmen zu können!

 

30.09.-05.10.2015: Ulaan Bataar zum Zweiten

Wir sind zurück in Ulaan Bataar und lassen es uns die nächsten Tage im Oasis gut gehen: Gutes Essen, heisse Duschen, Waschmaschine… Lastiservice und Kinderprogramm sollen auch nicht zu kurz kommen.

Wir besuchen nochmals den Narantuul Schwarzmarkt . Hier, sagt man, sei alles erhältlich… Wir sind auf der Suche nach einer neuen Dieselpumpe für die Kabinenstandheizung und einem Ölfilter. Der Markt ist ein Erlebnis für sich, hier gibt es tatsächlich (fast) alles (ausser einer passenden Dieselpumpe). Von Jurten über Sättel, Möbel, Teppiche, Haushaltwaren, Lebensmittel, Autoersatzteile , aber auch traditionelle Kleidung wie Lederstiefel , Stoffe oder klassische mongolische Deel-Mäntel gibt es hier wirklich sozusagen alles zu erstehen…Statt mit einer Dieselpumpe gehen wir mit warmen Socken aus Yakwolle nach Hause. ..

Auch das Vorwärtskommen in Ulaan Bataar ist ein Fall für sich: der Verkehr ist sehr chaotisch, der Stau notorisch und keiner nimmt Rücksicht auf den anderen, das heisst, niemand würde einem anderen bei einem Spurwechsel freiwillig Platz machen, da hilft nur drängeln…Nur gut, dass alle Respekt vor einem grossen Lastwagen haben 😉 !Und natürlich wird nonstop gehupt…!

In Ulaan Bataar selber haben wir uns meistens mit dem Bus fortbewegt, doch auch der ist chronisch überfüllt. Man steigt jeweils vorne beim Fahrer ein, wirft das abgezählte Geld in eine Box und wird dann automatisch durch die Menge nach hinten „geschoben“. Wenn man meint, da habe jetzt bestimmt niemand mehr Platz, steigen nochmals 20 Leute ein…Umfallen ist nicht mehr möglich!

Die beste Alternative ist das Taxi. In UB ist praktisch jedes Auto ein Taxi, das heisst, man streckt einfach die Hand raus und Privatpersonen nehmen einen dann zu einem vorher vereinbarten Preis mit. Offizielle Taxis sind sehr rar.

Die folgenden Tage steht wie gesagt, Kinderprogramm auf dem Plan: Wir besuchen das Dinosauriermuseum mit Exponaten aus der Gobi und einen Vergnügungspark, mitten in der Stadt. Die Saison scheint aber hier bereits vorbei zu sein, die meisten Bahnen sind nicht mehr in Betrieb. Der Park ist sogar für unsere Verhältnisse sehr teuer, man muss für jede Attraktion extra bezahlen. Wir machen eine Runde mit einer Art Hochvelo, da hat man einen schönen Überblick über den Park und die Stadt. Wenigstens der Spielplatz ist im Eintrittspreis inbegriffen.

Neben Lastiservice und einer Putzaktion (den Gobistaub bringt man fast nicht mehr raus!), steht zudem ein Ölwechsel auf dem Programm, das hat der Lasti nach über 14 000 km verdient!

Und Dominik bekommt einen neuen Haarschnitt..!

 

  • Jurtenviertel

30. September 2015: Der Winter hat uns eingeholt..!

Draussen weht ein eisiger Wind. Als wir weiter auf unserer Strecke Richtung Ulaan Bataar fahren, sehen wir in der Ferne die ersten schneebedeckten Berge. Und schon bald sind wir selbst mitten im Schnee! Wir fühlen uns fast wie zuhause in den Bergen in den Skiferien- nur dass hier die Skilifte weitgehend fehlen…

Die Kinder sind ganz aus dem Häuschen und begeistert vom Schnee (wir Erwachsenen weniger ;-)). Die Jungs tollen herum und werfen mit Schneebällen um sich…

Auch in der Hauptstadt ist alles weiss gezuckert, zum Glück sind wenigstens die Strassen schneefrei! Der Winter hat uns definitiv eingeholt!

 

  • mongolische Tankstelle

29. September 2015: Kloster Erdene Zuu

Wir besichtigen in Charchorin- dem alten Karakorum, sozusagen der Hauptstadt Chinggis Khans, von der leider nichts mehr übrig ist- das Kloster Erdene Zuu, das erste und älteste Kloster des Landes. Leider wurde das Kloster- wie alle anderen des Landes in den 30er Jahren durch die Kommunisten fast vollständig zerstört und die meisten Mönche ermordet. Leider ist nur ein Bruchteil erhalten geblieben und erst ein kleiner Teil wiederaufgebaut. Über 50 Jahre lang war religiöses Leben in der Mongolei verboten und seit den 90er Jahren beginnen nun die Wiederaufbauarbeiten.

Innerhalb der Mauern, die aus 108 Stupas besteht (108 ist eine heilige Zahl für die Buddhisten), kann man die ehemalige Grösse erahnen. Erdene Zuu ist ein heiliger Ort und eine berühmte Pilgerstätte für die mongolischen Buddhisten.

Eine Mongolin stellt sich als Guide zur Verfügung und führt uns durch die Tempelanlage und erklärt uns die Bedeutung der verschiedenen Tempel, Stupas, Buddhas, Schutzgötter, Wandmalereien etc.

In einem der Tempel findet gerade eine Zeremonie statt, wo die Mönche im „Singsang“ aus Büchern rezitieren. Die Luft ist duft- und rauchgeschwängert von all den Räucherstäbchen…

 

  • Kloster Erdene Zuu