Month: Oktober 2015

22. Oktober 2015: Xian

Wir legen die Strecke nach Xian auf der Autobahn zurück, was zwar nicht gerade billig, aber äusserst entspannt ist. Kein Verkehr, keine Rotlichter, keine Karren und Töffli, keine lebensgefährlichen Überholmanöver …

In Xian besichtigen wir die Terracotta- Armee, eine der Hauptsehenswürdigkeiten Chinas. Entsprechend hat es viele Touristen und das erste Mal seit Moskau sehen wir wieder „weisse“ Touristen in Scharen! Für uns ein ungewohnter Anblick, zwischen all den englischen, spanischen, französischen und deutschen Reisegruppen… 😉

Die tönerne Armee, die einst das Grab eines Kaisers bewachte, ist sehr eindrücklich. Tausende von lebensgrossen Statuen stehen in Schlachtaufstellung in Reih und Glied, mitsamt Pferden und Wagen. Und das erstaunlichste: keine Figur gleicht der anderen, die Gesichter sind alle verschieden!

 

  • Kafipause bei uns im Lasti

 

 

 

19.-20. Oktober 2015: Pingyao

Heute ist früh Tagwache angesagt, es liegen noch ca. 300km vor uns bis Pingyao…

Nach einem Tank- und Wasserfüllstopp unterwegs geht es auf Nationalstrassen stetig südwärts. Leider sind die Autobahnen hier in China sehr teuer, so dass ein Teil der Gruppe die kleineren Nationalstrassen bevorzugt. Leider hat es aber gebietsweise so viel Verkehr, dass wir zwischen all den Lastwagen kaum vorankommen. Man ist praktisch nur am Überholen, was im Konvoi nicht gerade entspannt ist…Wenigstens umfahren wir die grossen Städte auf der Autobahn.

Anscheinend befinden wir uns hier in der Maiskammer Chinas. Wie es aussieht, wird hier praktisch nur Mais angebaut und zum Teil unter sehr einfachen Bedingungen geerntet. Überall sehen wir über und über mit Maisbüscheln beladene Wägeli, die kaum noch Platz auf der Strasse haben. Überall liegen Maiskolben zum Trocknen ausgelegt, oder kunstvoll zu Türmen oder Zöpfen gestapelt, beziehungsweise geflochten…

Seit Datong ist das Gebiet ununterbrochen besiedelt, es reiht sich Siedlung an Siedlung, Industrie an Industrie. Eine rechte Umstellung nach der endlosen menschenleeren Weite der Mongolei! Zudem herrscht hier ein äusserst dicker Smog! Es ist richtig neblig und man sieht kaum noch was von der Umgebung. Entgegen meiner Annahme herrscht hier nicht der herbstliche Oktobernebel, sondern die Luftverschmutzung! Kein Wunder, laufen viele Chinesen mit einem Mundschutz herum!

Wenigstens sind die Temperaturen wieder wärmer, seit wir in China sind. Tagsüber ist es angenehm warm und auch nachts kühlt es nicht mehr so extrem ab.

Nach 8 (!) Stunden Fahrt mit nur einer kurzen Mittagspause erreichen wir abends Pingyao. In der Nähe der Altstadt übernachten wir auf einem grossen öffentlichen Parkplatz mit Toiletten und WIFI.

In einem nahegelegenen Restaurant essen wir Znacht. Es ist jedesmal eine Überraschung, was man schlussendlich auf dem Teller hat! Doch es hat ganz gut geschmeckt, war nur zum Teil etwas zu scharf für unsere Gaumen (vor allem die der Kinder!)

Am folgenden Vormittag haben wir Zeit, die Altstadt von Pingyao zu besichtigen. Die alte Stadtmauer ist noch komplett erhalten und auch die Altstadt erinnert mit ihren uralten Ziegelbauten an vergangene Epochen. Zwar ist Pingyao ein Touristenort und es wimmelt von chinesischen Touristen, trotzdem ist es spannend und sehenswert, durch die Gassen zu schlendern und das Geschehen zu beobachten.

Nils und Jonas scheinen die Hauptattraktion zu sein, die Chinesen stürzen sich schon fast wie eine gierige Meute auf die Jungs und wollen ein Foto von ihnen machen. Wenigstens bekommen die beiden zum Dank eine Plastik- Hellebarde geschenkt. Würde man von allen fürs Fotografieren Geld verlangen, würden wir in Kürze reich werden… 😉 !

Überhaupt sind die Chinesen sehr kinderlieb und freuen sich überall an den Jungs, wollen über die blonden Haare streichen, oder ihnen etwas schenken. Ständig erhalten sie etwas zu essen, Früchte etc.

Wir schlendern durch die Gassen und verpflegen uns mit kleinen leckeren Fleischspiesschen, frisch gebackenen Lauchbrötchen und Frühlingsrollen. Die Spiesschen rotieren auf einer Art Förderband über dem Grill.

Überall in den Gassen hängen rote Lampions und es ist spannend, in die versteckten Innenhöfe zu blicken.

 

  • der Mais wird zum Trocknen ausgelegt

 

18. Oktober 2015: Die Grosse Mauer

Einkaufstopp unterwegs, wir stürmen alle den Supermarkt in einer Kleinstadt. Wir sind fasziniert vom Angebot: frisches Gemüse, unbekannte Früchte und gaaanz viele chinesische Produkte in Verpackungen, auf denen wir kein Wort verstehen. Ist manchmal gar nicht so einfach herauszufinden, was in den Verpackungen steckt. Noch schwieriger wird es, wenn man etwas spezielles wie zum Beispiel Hefe sucht….Die Lautsprecher drõhnen und wir sind froh, als wir mit vollen Tüten dem Gewimmel entfliehen können…!

Da wir Peking aus Zeitgründen aus dem Programm gestrichen haben, besichtigen wir hier südlich von Datong einen Teil der Grossen Mauer. Hier existiert noch ein Abschnitt ursprünglicher, nicht restaurierter Mauer am Rande eines Gebirgszuges. Wir fahren in engen Kurven in die Berge und erblicken die Grosse Mauer schon von weitem.
Zu Fuss erklimmen wir die Mauer und gehen auf dem Wall ein Stück bergauf. Die Ziegel existieren nur noch bruchstückhaft und auch der Erdwall bröckelt stellenweise..
Die Aussicht ist grossartig, man sieht in die weite Ebene des Tales und den Verlauf der Mauer über mehrere Kilometer. Leider ist es recht dunstig und die Sicht nicht sehr klar. Der Wind bläst uns fast davon und exponiert auf der Mauer wagen wir uns nicht, mit den Kindern allzu weit hinaufzugehen.

Etwa fünf Kilometer entfernt verläuft ein weiteres Stück Mauer- restauriert und in ursprünglicher Grösse wiederaufgebaut. Erst geht es mit einem Shuttlebus weiter in die Berge, der Lasti muss auf einem Parkplatz warten. Schliesslich steigen Nils und ich unzählige Treppen hoch auf die Mauer. Hier wurden Tore, Zinnen und Wachtürme rekonstruiert und man bekommt eine Vorstellung von der gewaltigen Grösse und vom Ausmass dieses riesigen Bauwerks. Nils interessiert sich vor allem für die Kanonen, ausgestellten Waffen, Rammböcke etc.
Leider bleibt nur wenig Zeit, gerne würden wir noch weiter auf der Mauer entlang gehen, doch die anderen warten bereits…

 

  • Nils und Jonas haben sich eine Hütte gebaut

17. Oktober 2015: Datong

Wir befinden uns in der Provinz Innere Mongolei und wie der Name schon sagt, sieht es hier auch aus wie in der Mongolei, nur dass es hier bereits dichter besiedelt ist. Man sieht kaum noch Jurten, dafür Windräder, Fabriken und Bergwerke. Je südlicher wir kommen, desto grüner wird die Landschaft. Wir sehen endlich wieder Bäume, meist Birken, leuchtendgelb in dieser Jahreszeit. Es herbstelet richtig und die Bäume erscheinen golden im Licht der Sonnensrahlen.

Die Strassen sind gut und es hat wenig Verkehr. Welch Wohltat nach den mongolischen Rüttelpisten!

In Datong besichtigen wir die Grotten von Yungang, in den Felsen gehauene Höhlen und Buddhafiguren aus dem 5. Jahrhundert. Die 252 Grotten gehörten früher zu einem Kloster. Die Fresken und Figuren sind zum Teil bereits recht verwittert, andere in einem sehr guten Zustand. Allein die Anzahl der Statuen von über 51 000 ist überwältigend. Der Grõsste der Buddhas ist 17 m hoch! Trotz Verwitterung kann man zum Teil immer noch die Farbpigmente sehen, die Grotten und Statuen waren allesamt farbenfroh bemalt..
Der Eintrittspreis von fast 20 CHF pro Person ist nicht gerade günstig, doch dafür wurde einiges gemacht. Die Anlage ist renoviert und herausgeputzt und man sieht, dass viel Geld in den Erhalt der Grotten fliesst…

  • Datong

14.-16. Oktober 2015: Im Reich der Mitte angekommen!

14. Oktober 2015:

Pünktlich um 09:00, just zu Beginn der Öffnungszeit stehen wir an der mongolisch-chinesischen Grenze. Doch bereits hier, vor dem eigentlichen Zollgelände, ist Geduld angesagt. Von uns wird eine Taxe von 19 $ verlangt, wozu, kann uns niemand so genau erklären. Die französische Familie, die vor ein paar Tagen die Grenze zwecks Visa Run passiert hat, musste damals lediglich 5000 Tugrig (ca. 2.50 CHF) bezahlen, also ein Bruchteil des verlangten Preises. Bei Verdacht auf korrupte Beamte weigern wir uns, den Betrag zu bezahlen. Erst als die Chefin persönlich vorbeikommt, werden wir endlich durchgelassen- ohne zu bezahlen!

Die Ausreise aus der Mongolei geht relativ zügig und problemlos vonstatten.

An der chinesischen Grenze stösst Tony, unser Guide zu uns. Wir passieren die Immigration und gehen durch die üblichen Kontrollen, was alles auch recht schnell und ohne Probleme verläuft. Wir dürfen einreisen, nur die Fahrzeuge müssen erst noch von Zoll freigegeben werden. Die Fahrzeuge werden also auf einem speziellen Parkplatz vom Zoll abgestellt. Das ganze Procedere wird voraussichtlich bis morgen dauern, bis dahin werden wir in einem Hotel in Erenhot übernachten.

Mit dem Zollbus wird die ganze Gruppe nun zum Hotel gebracht, wo wir wenigstens ein Zimmer mit WC und heisser Dusche beziehen können! Nach einer langen heissen Dusche schlendern wir am Abend durch Erenhots Strassen. Die Stadt wirkt im Vergleich zur Mongolei modern, sauber und ruhig….und endlich gibt es sie wieder: die Gemüse- und Früchtemärkte! Und diese Auswahl an frischen Früchten!

Wir essen in einem kleinen Lokal, wo Bilder von den verschiedenen Gerichten an der Wand hängen. So müssen wir nur auf das gewünschte Bild zeigen, um zu bestellen. Das Essen ist sehr gut, Reis, bzw. gebratene Nudeln mit Gemüse, der Teller kostet umgerechnet 2-3 CHF!

 

15. Oktober 2015:

Zwar haben wir extra die Kindermatratzen mit ins Hotel genommen, und trotz der ca. 120cm breiten Betten haben wir schlecht geschlafen. Die Matratzen sind hart und unbequem- nichts geht über unseren Lasti, wir vermissen ihn bereits…!

Das Frühstück ist recht gewöhnungsbedürftig, es gibt eine Art undefinierbares kaltes Gemüse, gekochte Eier und mit Spinat, Knoblauch oder Fleisch gefüllte Teigtaschen. Kein Kaffee, kein Brot…:-(!

Tony hilft uns beim Kauf einer chinesischen SIM-Karte, danach gibt’s wieder ein Treffen in der Hotellobby, um das Voranschreiten der Zollformalitäten zu besprechen. Leider sind die Papiere immer noch nicht bereit, es heisst also weiter warten. Bis um 13:00 können wir im Hotelzimmer bleiben.

Nach dem Mittagessen müssen wir unsere Zimmer räumen und warten auf News vom Zoll. Leider noch nichts Neues…. In der Zwischenzeit verbringen wir die Zeit mit den Jungs in einem nahegelegenen Park.

Um 16:00 erfahren wir, dass die Papiere nun bereit sind, dass der Zoll nun aber auf die Geldüberweisung der Fahrzeugkaution durch die Agentur wartet. Leider wird dies nicht mehr vor Schliessung des Zolls um 17:30 möglich sein…Wir bleiben also noch eine Nacht länger im Hotel. Die Jungs freuts, hier hats nämlich einen Fernseher ;-)! Dass das Programm chinesisch ist, scheint die beiden nicht zu stören…

Wir gehen alle gemeinsam essen. In einem kleinen Restaurant werden wir gleich mit zwei Flaschen Reisschnaps in den ersten Stock an einen grossen runden Tisch mit drehbarer Platte befördert. Zum Glück hats hier auch Bilder, die das Bestellen erleichtern! Das Essen ist ein Erlebnis, anhand der Fotos weiss man kaum, was man bestellt hat und es ist jedesmal eine Überraschung, was schlussendlich auf dem Teller liegt. Ich habe zum Beispiel einen Teller voll Kutteln erhalten und was aussah wie Bohnen, waren in Wirklichkeit scharfe grüne Chilis! Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Kutteln gegessen! Das heisst, andere hatten das Gericht zum Glück lieber als ich und so konnte man untereinander tauschen. Wir mussten nur die Teller auf der Drehscheibe in der Mitte des Tisches kursieren lassen und so konnten alle von allem nehmen. Am Schluss war jedenfalls alles weg! Und mit einem Glas Schnaps runtergespült ging fast alles runter..;-)

Am Nebentisch haben sie tatsächlich Hund gegessen, am Schluss lag der kahle Schädel auf der Platte…

 

16. Oktober 2015:

Um 08:20 musste Dominik los Richtung Zoll. In der Zwischenzeit habe ich mit den Kindern in Ruhe gefrühstückt und mich wieder auf eine lange Wartezeit eingestellt. .. Doch kaum mit dem Zmorge fertig ist Dominik bereits wieder zurück- mit dem Lasti! Die Fahrzeuge wurden endlich vom Zoll freigegeben!

Schnell alles zusammengepackt und ausgecheckt geht’s weiter zum Polizeiposten. Hier erhalten wir die chinesischen Nummernschilder und Führerscheine. Zwanzig Minuten später sind wir endlich wieder on the road! Auf einmal ist alles sehr schnell gegangen, wer hätte das gedacht! Wir sind nun also im Reich der Mitte angekommen!

 

13. Oktober 2015: Zamyn Uud

Unser letzter Tag in der Mongolei, morgen gehts also weiter nach China. Den Morgen geniessen wir noch in aller Ruhe mit Wäschewaschen und Aufräumen, die Kinder lassen ihre Drachen  über der unendlichen Steppe steigen, dafür ist der stetige Wind ideal.

Leider kann China mit dem eigenen Fahrzeug nicht frei befahren werden, es besteht nach wie vor Guide-Pflicht. Zudem werden chinesische Nummernschilder, chinesische Führerscheine und diverse Bewilligungen benötigt. Auch die Route muss vorher geplant und von hoher Stelle bewilligt und genehmigt werden. Das ganze ist also nicht so einfach und entspechend kostspielig, deshalb haben wir uns mit anderen Overlandern zusammengeschlossen und eine Agentur beauftragt, alles nötige zu organisieren. Die ganze Organisation nimmt Monate in Anspruch, deshalb stehen Reisedaten, Route, etc. schon seit anfang des Jahres fest. Zwar mussten wir die Einreise nochmals verschieben, eigentlich wäre der 1. September geplant gewesen, doch aufgrund unserer verspäteten Abreise konnten wir uns glücklicherweise einer späteren Gruppe anschliessen.
Um Kosten zu sparen, wurde die Reisedauer sehr knapp berechnet, das heisst, wir haben ein ziemlich straffes Programm vor uns und wie es aussieht, hetzten wir von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit…Wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet und hoffen auf eine gute Gruppe!

Nach dem Mittagessen nehmen wir die letzten Kilometer bis zur Grenze in Angriff. In der Nähe des Grenzortes Zamyn Uud wollen wir die anderen Konvoiteilnehmer treffen…Bereits bei der letzten Strassenzahlstelle treffen wir auf die ersten der Reisegruppe: Guil und Bernadette mit ihren Kindern Jules (13} und Noe(9) in ihrem Renault-LKW haben wir bereits bei Khatgal am Khuvsgul See ein erstes Mal getroffen. Damien und Emilie sind mit ihrem Landrover unterwegs.
Nach einem letzten Einkauf in Zamyn Uud treffen wir uns alle schliesslich am verabredeten Treffpunkt mitten in der Steppe, ca. 2 km ausserhalb des Ortes. Mit etwas Vespätung treffen auch Astrid und Marius mit ihrem Landcruiser ein. Nun sind alle da: drei französische Fahrzeuge und wir.
Ein erstes Kennenlernen und Austauschen von vergangenen und geplanten Reiserouten…
Die Gruppe erscheint uns sehr sympathisch und wir hoffen, unvergessliche vier Wochen zusammen zu verbringen. Den Guide werden wir erst morgen an der chinesischen Grenze kennenlernen.

 

  • Wasser tanken

11.-13. Oktober 2015: Erdene

Wir verbringen die letzten Tage in der Mongolei, umweit der chinesichen Grenze. Zeit, die letzten sechs Wochen Revue passieren zu lassen…
Wir verbrachten sechs wunderbare, nahezu stressfreie Wochen in phantastischer Natur, mit ihren endlosen Weiten der Steppe, mit glasklaren Seen und abwechslungsreicher Wüste. Zum Campieren ein Paradies! Die Menschen sind äusserst freundlich, offen und neugierig.
Nur die mongolische Küche entspricht nicht unbedingt unserem europäischen Geschmack. Gemüse und Früchte gibt es sozusagen kaum (ausser in der Hauptstadt, und dieses ist von weit her importiert). Das mongolische Essen besteht hauptsächlicn aus Fleisch- vor allem aus Schaffleisch, dazu möglichst fettig…Für uns Wenigfleischesser nicht gerade das Gourmetparadies. Auch andere typische Speisen wie gesalzenen Milchtee, gegorene Stutenmilch oder getrockneter Quark stehen nicht gerade auf unserem Lieblingsspeiseplan.
Nachdem Russland einige Leckereien zu bieten hatte, haben wir uns hier hauptsächlich selbst versorgt. Zum Glück gibts auch hier Reis, Pasta und Kartoffeln- wir mussten also nicht verhungern. Vor allem Nudelsuppen ergaben eine ideale Mittagsmahlzeit, ohne dass wir dazu den Ofen in Betrieb nehmen musten…;-)
Wir freuen uns nun umso mehr auf die chinesische Küche !

10.-11.Oktober 2015: Kharmaryn Khiid

Wir fahren gemütlich auf gut aspahltierter Strasse südwärts und übernachten nochmals mitten im Nirgendwo ca. 60 km nördlich von Sajnshand. Auch diese Gegend hier ist kaum besiedelt und man sieht ausser ein paar wenigen Fahrzeugen nichts und niemanden. Die Steppe ist braun und trocken und wird immer karger, wir nähern uns langsam wieder der Gobi.
In der Nähe von Sajnshand , mitten in der Wüste, liegt das Kloster Kharmaryn Khiid. Auch hier ist es äusserst karg, doch die Wüste zeigt sich hier in allen Farben und Schattierungen. Das Gestein wechselt von ocker- zu rot-und orangetönen, mal steinig, mal sandig und auch die kleinen Büsche haben verschiedenste Farbtöne. Man kann sich fast nicht sattsehen…
Wir besuchen das Shambala-Energeizenum, ein buddhistischer Kraftort. Im ausgewaschenen Gestein hat es ein paar kleine Meditationshöhlen mit Buddhafiguren, Kerzen, Räucherstäbchen und Opfergaben (Reis, Bonbons, Vodka, Kekse.)
Einer der Felsen soll Energie spenden, die Pilger lehnen sich an das Gestein, um Energie und Kraft zu tanken.. Wir versuchens auch, vielleicht hilfts ja…;-)
Das Shambala-Energiezentrum ist von 108 Stupas umgeben, hier legen sich manche Leute gar auf den Boden.
Das Kloster selbst ist wieder neu aufgebaut worden, nachdem es wie alle anderen in den 30er Jahren zerstört wurde.

 

  • Endlose Weite der Gobi

8. Oktober 2015: Dschinggis Khan Reiterdenkmal

Nachts ist das Thermometer unter den Gefrierpunkt gefallen, heute früh waren es -5°C. Im Lasti waren es noch 4 °C, an den kleinen Fenstern haben sich Eisblumen gebildet…Dafür herrscht strahlend blauer Himmel!

Wir verlassen den Nationalpark wieder und besichtigen ca. 20 km östlich das Dschinggis Khan Reiterdenkmal, das mitten im Nirgendwo steht. Die Statue ist riesig und mit 30 Metern Höhe das grösste Reiterstandbild der Welt. Im Sockel befinden sich ein Museum, Souvenirgeschäfte und ein Restaurant. Mit einem Lift kann man hoch zum Kopf des Pferdes. Da aber gerade Stromausfall herrscht, müssen wir die enge dunkle Treppe zu Fuss zur Aussichtsplattform hoch.

Die Mongolei besitzt nicht nur die weltweit kälteste Hauptstadt, die geringste Bevölkerungsdichte und die höchste Reiterstatue, sondern auch den grössten Lederstiefel, der es mit seinen 9 Metern Höhe sogar ins Guiness Buch der Rekorde geschafft hat….

Das Ganze wirkt schon fast ein bisschen amerikanisch und passt meiner Meinung nach so gar nicht in die mongolische Steppe…

Wir fahren nun langsam südwärts Richtung China und übernachten irgendwo mitten im Nirgendwo…(und doch taucht aus dem Nichts wie immer ein neugieriger Mongole auf seinem Motorrad auf…;-))

 

6.-8. Oktober 2015: Terelj Nationalpark

 

Wasser tanken, alles verstauen, Gefrierfach abtauen, nochmals heiss duschen und zum letzten Mal einen Cheeseburger geniessen, dann nehmen wir endgültig Abschied von der Hauptstadt.

Im nahegelegenen Terelj Nationalpark wollen wir noch ein, zwei Tage verbringen, bevor es dann Richtung chinesische Grenze geht. ..

Der Nationalpark ist nur ca. 40 km von Ulaan Bataar entfernt. Die Landschaft mit ihren zerklüfteten, verwitterten Felsen erinnert ein bisschen an die Schweizer Alpen, nur dass hier Jurten statt Alphütten stehen…

Beim Ort Terelj hört die Strasse auf, es gibt keine Brücke über den Fluss. Es gibt zwar eine Furt und auf der anderen Flussseite würde die Piste weiter in den Nationalpark führen, doch wir getrauen uns nicht, den Fluss zu durchfahren, zumal wir nun nichts mehr riskieren wollen…

In der Nähe des Schildkrötenfelsens, der tatsächlich aussieht wie eine Schildkröte, finden wir einen Platz am Ende eines Tales mitten in einem Lärchenwäldchen. Die gelben Nadelbäume haben ihre Nadeln schon fast verloren.

In den letzten Tagen war es in Ulaan Bataar wieder recht sonnig und warm, an der Sonne war es sehr angenehm, nur jeweils nachts, sobald die Sonne weg war, ist es recht schnell kalt geworden. Auch gestern war es angenehm warm und sonnig bei unserer Ankunft.Heute Morgen dann die grosse Überraschung: es hat über Nacht geschneit! Draussen ist alles weiss! Und es ist eisig kalt geworden!

Die Kinder freuts und warm eingepackt machen wir kleine Wanderungen in der Umgebung, steigen auf Hügel, klettern auf Felsen und geniessen die frische Luft (in UB herrscht bereits jetzt dicker Smog- im Winter kommts jeweils noch viel schlimmer!)

Die Heizung läuft tagsüber ohne Unterbruch und wir sind froh, uns in der warmen Stube wieder aufwärmen zu können!

 

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