vor der Reise

Endspurt

Jaaaa, wir sind immer noch da, auf unsere Reiseberichte müsst ihr leider noch ein bisschen warten…!

Der Lastwagen will und will einfach nicht fertig werden. Die Arbeiten dauern an und Dominik arbeitet mit Hochdruck an der Fertigstellung. Die Zeit drängt, denn wir müssen am 1.September an der Grenze zu China sein, das wir aufgrund der komplizierten chinesischen Auflagen im Konvoi durchreisen werden. Bis dahin liegt noch ein weiter Weg vor uns…

Die Werkstatt ist seit Ende Juni gekündigt, die musste auch noch geräumt werden. Nun haben wir die Baustelle vor dem Haus, mit dem Nachteil, dass die Kinder nun ständig mithelfen wollen- nun wo Papa endlich wieder in der Nähe ist…

Leider ist im Moment überall der Wurm drin, mal abgesehen, dass es sonst noch so viel zu tun gäbe, gibt’s überall auch noch Komplikationen. Anschlüsse, die nicht passen, Teile die abbrechen, das eine oder andere, das nicht passt, Ersatzteile, die nicht erhältlich sind…Zu alldem bohrt sich Dominik auch noch in den Daumen, was die ganze Sache auch nicht gerade vereinfacht…

Alleine die Wasserinstallation dauert Tage, bis alle Tanks, Filter, Boiler, Dusche etc. angeschlossen sind und es nirgends mehr rinnt und tropft. Kaum ist das eine halbwegs fertig, zeigen sich schon die nächsten Probleme…

Zwar sagen wir uns, dass wir lieber jetzt alles instand setzen, statt irgendwo unterwegs (zumindest das Wichtigste), aber dennoch stehen wir immer mehr unter Zeitdruck.

Langsam liegen unsere Nerven blank und wir sind dann einfach nur noch froh, wenn alles funktioniert, und wir endlich losrollen können!

Das einzig Gute an der ganzen Sache ist, dass Nils sein erstes Kindergartenjahr noch regulär zu Ende bringen konnte. So konnte er noch mit auf die Kindergartenreise und durfte mit all den andern Gspänli offiziell Abschied feiern.

Zum Glück scheinen es wenigstens die Kinder gelassen zu nehmen. Auch der Umstand, dass wir nun schon seit einem Monat nicht mehr in unserem alten Zuhause wohnen, scheint sie nicht zu stören.

  • Noch herrscht das Chaos...!

 

Abschiedsfest

13.06.2015

Auto verkauft, Haus geräumt- eigentlich sollte es nun mit unserer Reise losgehen….

Dominik musste etwas länger arbeiten als geplant und auch die Arbeiten am Lastwagen erwiesen sich als aufwändiger als gedacht. Eigentlich wollten wir bis spätestens Mitte des Monats los, der Termin für unser Abschiedsfest wurde schon lange geplant und die Gäste längst eingeladen, doch wies nun aussieht, dauerts wohl noch ein paar Tage, bis es auf grosse Reise geht. So feiern wir unseren Abschied, obwohl wir noch nicht ganz startklar sind….

Das Wetter zeigt sich von der besten Seite, und wir feiern ein wunderbares Fest mit all unseren Freunden, der Familie und all den fleissigen Helfern, ohne die das ganze Projekt wohl noch Jahre länger gedauert hätte…!

Vielen herzlichen Dank an alle, die uns geholfen, mit Rat und Tat zur Seite gestanden und uns unterstützt haben! Ohne euch wären wir nicht da, wo wir heute sind!

Es war toll, euch alle nochmals zu sehen und vorläufig ein letztes Mal mit euch zu feiern – wir vermissen euch jetzt schon!

 

 

Ein erster Abschied

 

Die Suche nach einem Mieter für unser Haus hat sich als doch nicht so ganz einfach herausgestellt. Sehr viele Leute meldeten sich zwar auf unser Inserat, hatten aber hauptsächlich an einer längerfristigen Miete Interesse. Unzählige Male beantwortete ich Mails, schickte Bilder, wartete vergebens auf Interessenten und glaubte Ende Mai langsam schon nicht mehr daran, unser Haus noch vor unserer Abreise vermieten zu können…

Nichtsdestotrotz räumten wir unser ganzes Hab und Gut in den Keller, ausser den Möbeln, und liessen das Haus reinigen, in der Hoffnung, dass sich irgendwann doch noch jemand finden würde…

Und siehe da, kurz vor unserem ursprünglich geplanten Abreisetermin , findet sich doch noch jemand, der unserem Zuhause während unserer Abwesenheit etwas Leben verleihen wird. Der Vertrag ist unterschrieben und nun hoffen wir, dass alles klappt, und wir unser geliebtes Daheim in einem Jahr wieder mehr oder weniger unversehrt antreffen werden …

Dominiks Mutter bietet uns Zuflucht, die letzten Tage bis zu unserer Abreise dürfen wir bei ihr wohnen. Zu viert schlafen wir im Keller zwischen Kisten und Taschen und gewöhnen uns schon langsam mal an wenig Platz und chaotische Verhältnisse.

Auch von meinem geliebten Volvo mussten wir uns bereits verabschieden. Er hat einen neuen Besitzer gefunden, der hoffentlich genauso begeistert sein wird wie ich und mir versprochen hat, gut zu ihm zu schauen..;-)

die Vorbereitungen

 

Unser Abfahrtstermin für Mitte Juni steht und da wir beide bei der Arbeit unbezahlten Urlaub bekommen haben, ist dadurch auch das Zeitfenster begrenzt . Die Zeit bis zur Abreise ist knapp, wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Doch bis zum Schulanfang 2016 wollen wir zurück sein. So haben wir ein Jahr Zeit für unsere Reise nach Asien.

Konstruktion und Bau des neuen Rahmens haben fast die ganze Zeit bis Ende des Jahres in Anspruch genommen- doch eine erste Hürde ist damit geschafft!

Nun geht’s an den Ausbau des Containers. Im Februar hat Dominik mit dem Möbelbau begonnen und schon bald nimmt unser neues Zuhause Gestalt an. Doch schlussendlich braucht alles seine Zeit und das Einbauen von all den Schubladen, Verschlüssen, Regalen etc. dauert länger als angenommen.

Zeitweise läuft nichts so wie geplant, die Stossdämpfer für das Fahrerhaus werden wieder und wieder entweder falsch gebaut, dass sie nicht passen oder schon gar nicht mehr geliefert, die neuen Reifen sind zu gross, die Solarpanels werden kaputt geliefert, Ersatz ist nicht mehr erhältlich, Bleche werden falsch zugeschnitten und auch die Felgen sind defekt….Ein ums andere Mal ist eine Geduldsprobe angesagt- wahrscheinlich Training für später ;-)!

Der Aus- und Umbau an sich würde einen ganzen Blog füllen, daher fassen wir uns diesbezüglich kurz, obwohl dies natürlich der Hauptteil unserer Vorbereitungen war und unzählige Stunden, Tage und Monate in Anspruch nahm. Die letzten Wochen war Dominik nur noch in der Werkstatt anzutreffen, nach der Arbeit im Geschäft verbrachte er sozusagen jeden Abend und jedes Wochenende beim Lasti. Die Kinder bekamen ihren Papi kaum noch zu Gesicht. Wir trösteten uns dabei mit dem Gedanken, dass wir dann unterwegs dafür ein ganzes Jahr Zeit für uns haben…

Was die Reisevorbereitungen anbelangt, so hatten wir unsere Rollen schön aufgeteilt. Dominik ist hauptsächlich für den Lastiumbau und alles Technische zuständig, ich kümmere mich derweil um alles andere wie Routenplanung, Reiseinfos, Visabeschaffung, Hausvermietung, Versicherungen und all die sonstige Bürokratie, die so ein Auslandaufenthalt mit sich bringt…

Meine To-Do-Listen sind im Verlauf der letzten Wochen immer länger geworden. Mittlerweile hatte ich schon Listen von den Listen…

Während Jonas jeweils seinen Mittagschlaf machte, oder in der Spielgruppe war und Dominik abends in der Werkstatt am Lasti arbeitete, verbrachte ich unzählige Stunden vor dem Computer und informierte mich über AHV-Fragen, Reisesicherheitshinweise, Moskitonetze, Impfungen, Auslandskrankenversicherungen, Zollformalitäten und schrieb unzählige von Hausinseraten….

Die Liste schien endlos und die Zeit wurde immer kürzer. Zudem schlug ich mich mit Fragen herum wie: welche Schuhgrösse hat Nils wohl nächsten Winter? Wie löse ich das Windelproblem, falls Jonas noch nicht ganz trocken ist? Woher bekomme ich gutes Kartenmaterial? Wie organisieren wir unsere Fahrt durch China (das leider immer noch nicht frei befahren werden darf…)?

Die meisten der Fragen sind mittlerweile beantwortet, dafür tauchen wieder neue auf, doch das wird sich in den kommenden Monaten wohl kaum ändern. Schliesslich sind ja, unter anderem, gerade diese Belange, die so ein Unterfangen überhaupt spannend und interessant machen.

 

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Wie alles begann…

Die Idee zu unserer Reise entstand ja schon vor ungefähr 15 Jahren. Damals wollte Baba noch alleine Richtung Indien reisen….Dominik liess sie nicht einfach so alleine losziehen und so kam die Idee, die Reise eines Tages gemeinsam zu unternehmen. Und wenn, dann mit eigenem Fahrzeug….

Die Bedingungen von Dominik an Barbara, vorher die Fahrprüfung zu machen und mit dem Rauchen aufzuhören (schliesslich musste von nun an gespart werden…) wurden schon längst erfüllt, nur die Erfüllung von Dominiks Teil der Abmachung liess noch etwas auf sich warten…. Weiterbildungen und dazugehörige Verpflichtungen, neue Arbeitsstellen etc., und schliesslich die Familienplanung- immer gab es einen Grund, die Reise noch etwas zu verschieben. Zwar wurden in der Zwischenzeit unzählige andere Reisen unternommen, nie aber DIE Reise…

Schon nach Nils Geburt war für uns klar, dass wir unsere Reise spätestens nach dem zweiten Kind antreten werden und so fiel nach der Geburt von Jonas der Entscheid, unsere Reise noch vor dem Eintritt ins Schulalter zu unternehmen. Die nicht ganz so problemlose zweite Schwangerschaft und die unzähligen Gedanken während dieser Zeit über Leben und Tod, die Vergänglichkeit und das Leben im Jetzt bestärkten uns noch in unserer Entscheidung. Wenn nicht jetzt, wann dann…? Wer weiss, was das Leben noch bringen mag? Vielleicht haben wir später nicht mehr die Möglichkeit dazu. Träume sind, da sie zu verwirklichen!

Die Wahl des richtigen Fahrzeuges beschäftigte uns auch über Jahre hinweg und änderte immer mal wieder vom Toyota Landcruiser über VW-Büsslis zu Lieferwagen, und doch waren die Fahrzeuge nie fit genug für eine so grosse Reise….
Zu viert kamen nun auch Platzprobleme hinzu, da die meisten Reisefahrzeuge nur für 2 Personen gemacht sind….Langsam reifte so die Idee von einem Expeditionsfahrzeug, in dem alle Platz haben, sowohl im Fahrerhaus wie in der Kabine, und wo man auch bei schlechtem Wetter mal drin essen kann. 2012 entschieden wir uns zum Kauf unseres Iveco-Magirus Doppelkabiners mit Container. Fahrzeug wie Container stammen aus Beständen der deutschen Bundeswehr.

Da Dominik erst mal seine Weiterbildung abschliessen musste, wurde der Ausbau noch etwas auf Eis gelegt. Ende 2013 hatten wir dann unser erstes Ziel vor Augen- eine Reise nach Marokko, sozusagen unsere Testreise. Mit Hochdruck wurde die Arbeit aufgenommen und der Militärlastwagen wandelte sich langsam in ein Expeditionsmobil…..Die Zeit war knapp und so wurde der Container nur mit einem provisorischen Ausbau versehen. Hauptsache, wir konnten damit reisen, hatten ein Bett und eine Möglichkeit zum Kochen.

Und ja, Dominik musste in der Zwischenzeit ja auch noch den Lastwagenführerschein machen. Wenns nicht so teuer wär, und ich etwas mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätte, hätte ich mich vielleicht auch noch daran gewagt..;-)
Kurz vor Abfahrt konnte unser Lasti vorgeführt werden und trotz einigem Bammel hat er den Test beim zweiten Anlauf bestanden!

Die Reise nach Marokko war toll, für uns war es ja bereits etwa das fünfte Mal, für den Lasti jedoch Premiere. Nun sollte er zeigen, was er taugt..;-)
Wir konnten erste Erfahrungen sammeln, erste Fahrpraxis im Gelände machen und testen, wie es so ist, als Familie zu reisen….Die Erfahrungen waren bis auf einen Rahmenbruch und ein paar ausgeleierte Stossdämpfer durchwegs positiv. Den ersten Test haben der Lasti und auch wir bestanden und die Lust auf mehr Abenteuer wächst seitdem stetig…

Nun galt es, wieder einen neuen Rahmen zu bauen, und den definitiven Ausbau des Mobils voranzubringen.
Im Herbst 2014 haben wir unser neues Ziel definiert: Start unserer grossen Reise nach Asien im Frühsommer 2015….Bis dahin gibt’s noch einiges zu tun…!