7. Laos 2016

22.-24.Februar 2016: Luang Namtha

Die Strecke nach Luang Namtha kennen wir mittlerweile, das Boat Landing Guest House, wo wir nun schon zum fünften Mal sind, auch…;-). Hier herrscht gerade Partystimmung- der Besitzer hat eine neue Fabrik eröffnet. Als wir ankommen, ist das Fest seit zwei Tagen in vollem Gange…
Wir nutzen die zwei letztenTage noch für die letzten Vorbereitungen für die Weiterreise. Der Lasti wird gewaschen und frisch geschmiert und noch alles nötige erledigt…
Vor allem aber geniesssen wir noch ein bisschen Ruhe, Sonne und Wärme, bevor der Marathon Richtung Hause beginnt…!

Obwohl uns die Agentur vor ein paar Tagen versichert hat, dass alles nach Plan laufe, sind wir nervös und angespannt, ob wirklich auch alles klappt und wir endlich, mit einem Monat Verspätung, nach China einreisen können. Wir werden erst aufatmen können, wenn wir wirklich in China sind…! Sollte auch diesmal etwas schief gehen, käme nur noch eine Verschiffung infrage…
Wir freuen uns, dass es endlich weitergeht, haben andererseits aber auch Respekt vor dem, was noch vor uns liegt: Winter, Minustemperaturen, hohe Pässe, Wüsten, nervenaufreibende Grenzübergänge etc. Die grössten Herausforderungen unserer Reise liegen noch vor uns…

28. Januar 2016: Zurück nach Thailand

Wir brechen heute schon Richtung Grenze auf, spätestens morgen müssen wir „draussen“ sein. Als wir bereits am späten Nachmittag im Grenzort Houay Xai eintreffen, beschliessen wir, gleich heute noch die Grenze zu passieren.

Aus- und Einreise verlaufen problemlos, nach ca. 90 Minuten sind wir zurück in Thailand! Leider haben wir tatsächlich nur 15 Tage erhalten- der Lasti darf 6 Monate bleiben 😉

Fahrzeugversicherung muss gleich bei der Einreise abgeschlossen werden- diesmal klappts einfacher als bei unserer letzten Einreise…

Nun sind wir also wieder da, wo wir vor zwei Wochen schon mal waren, wer hätte das gedacht. Sogar der Grenzbeamte war derselbe…

Uns fällt gleich wieder der krasse Unterscheid zwischen Laos und Thailand auf, alles wirkt so modern und organisiert…

Weitere schlechte Neuigkeiten von Mrs. Spring: sie hat es nicht geschafft, die Permits zu organisieren, unsere letzte Hoffnung, vor dem chinesischen Neujahrsfestival nächste Woche einreisen zu können, zerschlägt sich…!

Nun müssen wir also bis frühestens  am 24. Februar warten, dann sollte es hoffentlich mit der Einreise nach China klappen….!

 

 

27. Januar 2016: Kälteeinbruch

Das kalte regnerische Wetter hat unsere Stimmung auch nicht gerade aufgehellt. Es hat seit drei Tagen ohne Unterbruch geregnet, das Dorf besteht nur noch aus dreckigen Pfützen und Matsch. Der Lasti ist der einzige warme Raum in der Gegend und bei dieser Nässe gehen wir kaum noch raus. Eigentlich wollten wir mal noch einen Ausflug mit dem Boot den Nam Ou flussaufwärts machen, doch bei diesem Wetter sind nicht mal die einheimischen Fischer unterwegs. Jonas ist ohnehin noch nicht ganz gesund und wir sind bisweilen mit der Planung und Organisation unserer Weiterreise beschäftigt.

Heute hätten wir eigentlich nach China einreisen sollen- doch unsere Weiterreise steht noch in den Sternen…

Nachdem Mrs. Spring uns zu Beginn versprochen hat, spätestens Ende Februar einreisen zu können, spricht sie jetzt bereits von März- was für uns definitiv zu spät ist! Die Option, über die Mongolei zu reisen schliessen wir aus witterungstechnischen Gründen aus- wir könnten zwar auf dieser Route nächste Woche einreisen, doch Ende Februar herrscht in der Mongolei noch tiefster Winter mit Temperaturen bis -30 °C und eine Durchquerung auf menschenleeren Pisten über tausende von Kilometern ist uns in dieser Jahreszeit zu riskant… Im Moment herrschen in der Mongolei Temperaturen von – 47 °C. In einem Monat wird’s wohl noch nicht viel besser sein…

Eine Kältewelle hat zur Zeit auch China fest im Griff- dies spürt man auch in Laos- wer weiss, vielleicht hat es ja doch was Gutes, dass sich unsere Weiterreise verschiebt…?

Anscheinend fehlt uns für unsere geplante Route Richtung Kirgistan das Permit für die Durchquerung der Provinz Xinjiang, das wie Tibet starken chinesischen Restriktionen und Kontrolle unterworfen ist…

Nach unzähligen Mails und Telefonaten verlieren wir langsam vollends die Geduld und das Vertrauen in Mrs. Spring und bezweifeln, dass sie es noch rechtzeitig schaffen könnte, alle nötigen Papiere zu besorgen. Sollten wir nächste Woche nicht einreisen können, müsste sie alle Permits neu beantragen, das heisst, alles würde nochmals von vorn beginnen…

Wir entscheiden uns schlussendlich, die Agentur zu wechseln und doch die Agentur, die bereits unsere Hinreise organisiert hat, zu beauftragen, alles nötige für eine Einreise Ende Februar zu organisieren! Für uns ist es zwar mit massiven Mehrkosten verbunden, doch eine grosse Wahl haben wir ja nicht… Wenigstens garantieren sie uns, bis am 24. Februar einreisen zu können!

Übermorgen läuft unsere Aufenthaltsdauer für Laos ab, wir müssen also das Land verlassen. Um ein Thailandvisum zu besorgen blieb nicht mehr genug Zeit, wir werden also auch in Thailand nur 15 Tage bleiben können…

Wieder mal machen wir uns auf den Weg Richtung Luang Namtha- also den gleichen Weg wieder zurück, wie wir vor knapp zwei Wochen gekommen sind. Viele Möglichkeiten haben wir nicht, in Laos gibt’s nur wenige Strassen. Die meisten Dörfer sind nach wie vor nur per Boot über die Wasserwege oder auf Dschungelpfaden erreichbar…

Unterwegs ist es neblig, der Nebel ist manchmal so dick, dass man kaum bis zur nächsten Kurve sieht- und zwischendurch fragen wir uns, ob wir in Laos oder im Zürcher Unterland unterwegs sind;-)

Wenigstens wir das Wetter unterwegs mit jedem Kilometer langsam aber sicher etwas besser, zwischendurch erreicht uns ein Sonnenstrahl und ein Stückchen blauer Himmel und es wird allmählich etwas wärmer…

Jonas geht’s wieder besser, dafür klagt Nils jetzt über Halsschmerzen..!

 

 

25. Januar 2016: Nong Khiao

Bisher nicht viel neues, die Tage vergehen. Jonas geht es besser, hat aber zwischendurch immer noch Temperatur…

Das Wetter hat seit gestern umgeschlagen, es ist nass, kalt und regnerisch und gerade mal noch 6°C, tagsüber(!). Vorgestern hatten wir noch 32°C!

Wir haben unseren Dieselofen wieder in Betrieb genommen, im Lasti ist es wohlig warm und gemütlich. Ich glaube, dies ist der einzige warme Raum im Umkreis von Kilometern! Die Hütten hier sind nicht beheizt, zum Teil hat es nicht mal Scheiben in den Fenstern, Heizungen sind ein Fremdwort. Die Menschen hier drängen sich vor ihren Behausungen um ein Feuer oder einen Haufen glühender Kohlen, eingepackt in warme Decken. In manchen Restaurants, die allesamt open-air sind, brennen kleine Kohlefeuer unter den Tischen…

Ausser einem Spaziergang zwischendurch die einzige Strasse des Ortes rauf und runter und rüber auf die andere Flussseite, unternehmen wir nicht viel. Wir kennen schon fast das ganze Dorf, jeden Laden und jedes Restaurant. Das Dorf hat schon fast etwas Familiäres…

Was unsere Chinareise betrifft, so gibt es nicht viel neues, heute gingen einige Mails hin und her und langsam aber sicher verlieren wir endgültig das Vertrauen in unsere Reiseagentur. Nur haben wir leider nicht viele Optionen, ein Wechsel käme uns deutlich teurer und wir haben immer noch eine minime Hoffnung, dass es anfangs Februar doch noch mit der Einreise klappen könnte!

Wie das Wetter, so war auch unsere Stimmung heute nicht die beste, die Warterei und die Ungewissheit zehren langsam an den Nerven…!

 

23. Januar 2016: Gestrandet in Laos

Für den Moment sind wir gestrandet in Laos, wir können nicht weiter, können aber auch nicht zurück, solange noch nichts entschieden ist… Von der Agentur gibt’s nichts neues, wir müssen weiter abwarten!

Jonas geht es etwas besser, mit dem Antibiotika habe ich noch etwas zugewartet, das Fieber kommt und geht…

Wir haben beschlossen, noch ein paar Tage hier zu bleiben. Jonas soll etwas Ruhe haben und auch wir haben momentan keine Lust, allzu grosse Sprünge zu unternehmen. Bald werden wir sowieso auch aus Laos ausreisen müssen, der Aufenthalt hier ist nur auf 15 Tage beschränkt….

22. Januar 2016: Tham Pa Thok

Heute Morgen ist Jonas wieder fieberfrei und so beschliessen wir, mit unseren gemieteten Velos die ca. 3 km entfernten Höhlen zu erkunden. So schnell lassen wir uns nicht die Laune verderben!

 

Mühsam strampeln wir mit unseren Eingängern mit den Jungs auf dem Gepäckträger hügelauf und hügelab… Doch die Mühe hat sich gelohnt. Wir befinden uns in einer wunderschönen Karstlandschaft, wo sich einige Höhlen befinden. Um zu den Höhlen zu gelangen, müssen wir aber erst auf einer abenteuerlichen Brücke den Fluss überqueren. Die Tham Pha Thok wurde im Indochinakrieg durch die Pathet Lao und die Dorfbewohner als Versteck vor den Bombardierungen genutzt, sogar eine Bank gab es hier.

Die grösste der Höhlen befindet sich 30 Meter über dem Erdboden und ist nur über eine sehr steile Treppe zu erreichen. Das Innere ist eindrücklich, vor allem die Vorstellung, wie man vor ein paar Jahrzehnten noch hier drin gelebt hatte….

 

Als wir zurückkommen, hat Jonas wieder hohes Fieber. Um allfällige Tropenkrankheiten wie Malaria oder Dengue auszuschliessen, mache ich mich mit ihm auf den Weg ins Spital am Rande des Dorfes.

Das Provinzspital besteht aus mehreren Räumen und Behandlungszimmern, allesamt sehr einfach ausgestattet. Zum Glück werden wir gleich durch einen englischsprachigen Arzt behandelt.

Jonas Rachen ist entzündet und die Wunde am Knie, die er sich durch mehrere Stürze zugezogen hat, wird gereinigt und frisch verbunden. Malaria kann durch einen Schnelltest ausgeschlossen werden.

Der Arzt verschreibt Antibiotika und ein fiebersenkendes Mittel und wir sind glücklicherweise wieder entlassen. Die ganze Behandlung inkl. Medikamenten und Labor hat uns 7.50 CHF gekostet…

 

21. Januar 2016: Suche nach Lösungen

Es besteht ein kleiner Lichtblick, vielleicht kann WEITU, die Agentur von unserer letzten Chinareise, die Tour übernehmen- allerdings zu ihren Bedingungen, das heisst, fast doppelter Preis plus eine Depositzahlung von 10 000 CHF.

Natürlich weigert sich Mrs. Spring, die Verantwortung für ihren Fehler zu übernehmen und sich an den Mehrkosten für uns zu beteiligen.

Mittlerweile wären wir sogar bereit, die gesamten Kosten zu tragen, hauptsache, wir können wie geplant durch China reisen!

Wir haben auch die Variante Verschiffung geprüft. Leider sind auch da die Preise für einen LKW sehr hoch, die Variante Australien scheidet aus Kostengründen schon mal aus. Und irgendwie können wir uns auch nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden, die nächsten Monate nur in Südostasien zu verbringen, um dann von Malaysia heim zu verschiffen. Die wäre wohl die Lösung, wenn nichts anderes mehr infrage kommt…

Leider bekommen wir auch von der anderen Agentur negativen Bescheid, auch sie bräuchten mindestens einen Monat für die Beschaffung der Papiere…!

Wir klammern uns nun noch an die letzte Hoffnung, dass Mrs. Spring es irgendwie doch noch schafft, das Permit vor den chinesischen Neujahrferien zu besorgen! Falls sie es schafft, könnten wir vielleicht noch bis zum 7. Februar einreisen, andernfalls leider erst Ende Februar. Würden wir China und alle nachfolgenden Länder zügig durchfahren, könnten wir es doch noch rechtzeitig heim schaffen!

Nun bleibt leider nur noch Abwarten und Daumen drücken…!

 

Ein Übel kommt selten allein, Jonas hat seit heute Nachmittag wieder Fieber und Halsschmerzen.

 

 

20. Januar 2016: Schlechte Nachrichten aus China

Wir fahren wiederum die kurvenreiche Strecke Richtung Oudom Xay und weiter nach Nong Khiao. Berge rauf und runter- wenigstens entschädigt die grandiose Landschaft für das eher mühsame Vorwärtskommen.

Entlang der Strasse passieren wir unzählige kleine Dörfer, wo die Menschen in Bambushütten wohnen, die Kinder spielen draussen auf der Strasse (in Laos gibt es unglaublich viele Kinder!) und am Strassenrand liegt der Reis zum Trocknen ausgebreitet. Es scheint gerade Erntesaison zu sein, überall sehen wir die Leute mit den Reisbündeln auf den Rücken. Das Leben in den Dörfern spielt sich vor allem draussen ab, die Frauen kochen über dem Feuer vor ihren Hütten, die Kinder spielen und die Frauen waschen ihre Wäsche am Fluss oder am Brunnen. Fliessendes Wasser ist für die meisten noch ein Fremdwort!

Beim Reisen durchs Land wird einem die grosse Armut bewusst, vor allem im Vergleich mit dem Nachbarland Thailand. Trotzdem scheinen die Laoten das entspannteste Volk der Welt zu sein…!

Wir sind gerade unterwegs, als wir von der chinesischen Agentur informiert werden, dass wir nicht wie geplant am 27. Januar einreisen können! Sie hat es versäumt, ein wichtiges Permit rechtzeitig zu besorgen und die Beschaffung dauert normalerweise einen Monat… Für uns eine Katastrophe, die Rückreise ist ohnehin schon sehr knapp bemessen. Wenn wir nun noch einen Monat warten müssen, hätten wir nur noch knapp zwei Monate für die restliche Rückreise, was einem Rennen gleichkommt….

Was nun? Die Gedanken überschlagen sich… was gibt’s für Möglichkeiten? Verschiffen? Von Malaysia? Oder erst nach Australien? Wäre Indien noch eine Möglichkeit? Den Urlaub verlängern, falls möglich? Könnte eine andere Agentur uns vielleicht weiter helfen? Fragen über Fragen…

 

Nachdem wir von unserem staubigen Mittagsrastplatz ein paar Mails verschickt und die Weltkarte eingehend studiert haben, beschliessen wir, unser ursprüngliches Ziel anzusteuern und dort bei besserer Internetverbindung nach Lösungen zu suchen.

Für die letzten dreissig Kilometer brauchen wir ewig, die Strasse ist eine einzige Holperpiste und schüttelt uns durch, wie seit der Mongolei nicht mehr. Als wir in Nong Khiao ankommen, ist es bereits dunkel und zu allem Überdruss müssen wir in dem winzigen Ort eine Weile suchen, bis wir ein Guesthouse finden, das genügend Platz für den Lasti hat…

Den Rest des Abends verbringen wir damit, nach Lösungen zu suchen. Die Lösungsvorschläge von Mrs. Spring von der Agentur sind für uns nicht akzeptabel. Ihr Vorschlag ist lediglich, uns sie Anzahlung wieder zurückzuerstatten, oder mit der Märzgruppe durch China zu fahren….Doch dies hilft uns nicht viel weiter. Irgendwie müssen wie ja wieder von hier wegkommen und leider führen alle Wege über China oder Pakistan oder aber übers Meer. Viel Auswahl haben wir da nicht…

 

17.-19. Januar 2016: Muang Sing

Wir fahren die ca. 60 Kilometer lange Strecke in die Berge, nach Muang Sing- ins Herz des Goldenen Dreiecks. Myanmar und China sind nur einen Katzensprung entfernt. Für die Strecke durch wunderschöne Landschaften brauchen wir zwei Stunden. Die Strasse ist miserabel und schlängelt sich immer höher, bis wir auf einer Art Hochplateau landen, umgeben von Reis- und Zuckerrohrfeldern und grünen Berggipfeln. In den Bergen wohnen immer noch zahlreiche traditionelle Bergstämme, die frühmorgens ihre Waren nach Muang Sing auf den Markt bringen.

Wir übernachten im Garten eines Guesthouses zum Preis des günstigsten Zimmers (5 USD)-. Dafür haben wir eine heisse Dusche!

Leider bekommt Jonas im Verlauf des Abends Fieber, sein Knie ist vom Umfallen aufgeschlagen und blutig, der Lymphknoten in der Leiste stark geschwollen und schmerzhaft. Zusätzlich mache ich mir Gedanken wegen Malaria. Sollen wir nun einen Arzt aufsuchen, spät abends? Oder zuwarten? Wir beschliessen, noch etwas zu warten und zu beobachten, wie sich das Fieber entwickelt, machen aber bereits alles bereit für einen nächtlichen Transport ins nächste Spital. Nachts kontrolliere ich in regelmässigen Abständen die Temperatur, die glücklicherweise wieder sinkt…

Am nächsten Tag geht es Jonas bereits wieder viel besser, das Fieber ist wieder weg!

Draussen ist es nachts recht kalt geworden, morgens ist es gerade noch 7° C. und wir sind wieder froh, um unsere dicken Decken! Die Berge sind von Nebel umhüllt, der sich aber im Laufe des Morgens auflöst.

Wir mieten uns zwei Velos und kurven damit durch die staubigen Strassen Muang Sings. Der Ort selber, der heutzutage nur noch wenige Touristen anlockt, seit das goldene Opiumzeitalter vorbei ist, hat nicht ausserordentlich viel zu bieten, ausser ein paar staubigen kleinen Läden entlang der Hauptstrasse, mit allem möglichem für den täglichen Bedarf. Das Interessanteste ist der Markt, wo aber am Nachmittag nicht mehr allzu viel Betrieb herrscht. Dennoch versuchen ein paar Frauen aus den Bergdörfern ihre Waren an die Kundschaft zu bringen. Die Jungs bekommen Früchte geschenkt und beobachten fasziniert das Geschehen, vor allem die Fleischauslage mit ganzen Sauköpfen, Schwänzen, Klauen und Gedärmen, sowie die verschiedenen Becken mit diversen Fischen haben sie in ihren Bann gezogen.

Am folgenden Tag mache ich mich noch vor dem Morgengrauen auf den Weg zum Markt. Frühmorgens soll hier am meisten los sein, wenn die Frauen der Bergstämme ihr Gemüse verkaufen.

Es ist noch stockdunkel, kalt und neblig, als ich mit dem Velo mit der Stirnlampe durch die verlassenen Strassen des Ortes fahre. Nur die Hähne hört man überall krähen. Ich bereue es, keine Handschuhe eingepackt zu haben…

So ruhig es in den Strassen ist, so lebhaft geht es auf dem Markt zu und her! Die Stimmung hat etwas Mystisches, der dicke Nebel, die Dunkelheit und das Stimmengewirr der Menschen, die sich, warm eingepackt, an kleinen Feuern oder Kohleöfen wärmen.

Es geht unglaublich bunt zu und her! Die Frauen in ihren bunten Trachten und Gewändern, die vielen verschiedenen Gemüse, Früchte und frischduftenden Kräuter. Ich kann mich kaum sattsehen…! Langsam wird es hell und die ersten packen bereits wieder ihre Bündel. Nach dem frühmorgendlichen Markt ruft für die meisten die Arbeit auf den Feldern…

Als ich mit den ersten Sonnenstrahlen zuhause beim Lasti ankomme, ist der Rest der Familie gerade erst aufgewacht.

Wir besuchen das kleine Tribal- Museum, das ein paar Kleidungsstücke, Werkzeug und Fotos der verschiedenen Bergstämme ausstellt, bevor wir Muang Sing wieder mit dem Ziel Luang Namtha verlassen…

16. Januar 2016: Luang Namtha

Nachts hat es deutlich abgekühlt, wir sind von dichtem feuchtem Nebel umgeben, die Luft haucht beim Ausatmen und beim Zmorge können wir unsere Standheizung testen, ob sie noch funktioniert nach der langen „Sommerpause“…Die Einheimischen haben es weniger komfortabel, sie wärmen sich draussen am warmen Feuer.

Wir sind noch vor dem Mittag in Luang Namtha im selben Guesthouse, wo wir vor zweieinhalb Monaten schon mal waren. Viel hat sich nicht verändert- doch es ist deutlich trockener geworden als noch vor ein paar Wochen zu Ende der Regenzeit. Die Bäume des Dschungels haben sich teilweise herbstlich verfärbt, die Flüsse sind weniger braun, das Gras trocken und die Strassen staubig. Im November trat uns der Schweiss aus allen Poren- heute braucht man Jacke, Socken und lange Hosen, sobald die Sonne weg ist…

 

Belohnung nach einem anstrengenden Reisetag…:-)

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