3. Mongolei

13. Oktober 2015: Zamyn Uud

Unser letzter Tag in der Mongolei, morgen gehts also weiter nach China. Den Morgen geniessen wir noch in aller Ruhe mit Wäschewaschen und Aufräumen, die Kinder lassen ihre Drachen  über der unendlichen Steppe steigen, dafür ist der stetige Wind ideal.

Leider kann China mit dem eigenen Fahrzeug nicht frei befahren werden, es besteht nach wie vor Guide-Pflicht. Zudem werden chinesische Nummernschilder, chinesische Führerscheine und diverse Bewilligungen benötigt. Auch die Route muss vorher geplant und von hoher Stelle bewilligt und genehmigt werden. Das ganze ist also nicht so einfach und entspechend kostspielig, deshalb haben wir uns mit anderen Overlandern zusammengeschlossen und eine Agentur beauftragt, alles nötige zu organisieren. Die ganze Organisation nimmt Monate in Anspruch, deshalb stehen Reisedaten, Route, etc. schon seit anfang des Jahres fest. Zwar mussten wir die Einreise nochmals verschieben, eigentlich wäre der 1. September geplant gewesen, doch aufgrund unserer verspäteten Abreise konnten wir uns glücklicherweise einer späteren Gruppe anschliessen.
Um Kosten zu sparen, wurde die Reisedauer sehr knapp berechnet, das heisst, wir haben ein ziemlich straffes Programm vor uns und wie es aussieht, hetzten wir von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit…Wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet und hoffen auf eine gute Gruppe!

Nach dem Mittagessen nehmen wir die letzten Kilometer bis zur Grenze in Angriff. In der Nähe des Grenzortes Zamyn Uud wollen wir die anderen Konvoiteilnehmer treffen…Bereits bei der letzten Strassenzahlstelle treffen wir auf die ersten der Reisegruppe: Guil und Bernadette mit ihren Kindern Jules (13} und Noe(9) in ihrem Renault-LKW haben wir bereits bei Khatgal am Khuvsgul See ein erstes Mal getroffen. Damien und Emilie sind mit ihrem Landrover unterwegs.
Nach einem letzten Einkauf in Zamyn Uud treffen wir uns alle schliesslich am verabredeten Treffpunkt mitten in der Steppe, ca. 2 km ausserhalb des Ortes. Mit etwas Vespätung treffen auch Astrid und Marius mit ihrem Landcruiser ein. Nun sind alle da: drei französische Fahrzeuge und wir.
Ein erstes Kennenlernen und Austauschen von vergangenen und geplanten Reiserouten…
Die Gruppe erscheint uns sehr sympathisch und wir hoffen, unvergessliche vier Wochen zusammen zu verbringen. Den Guide werden wir erst morgen an der chinesischen Grenze kennenlernen.

 

  • Wasser tanken

11.-13. Oktober 2015: Erdene

Wir verbringen die letzten Tage in der Mongolei, umweit der chinesichen Grenze. Zeit, die letzten sechs Wochen Revue passieren zu lassen…
Wir verbrachten sechs wunderbare, nahezu stressfreie Wochen in phantastischer Natur, mit ihren endlosen Weiten der Steppe, mit glasklaren Seen und abwechslungsreicher Wüste. Zum Campieren ein Paradies! Die Menschen sind äusserst freundlich, offen und neugierig.
Nur die mongolische Küche entspricht nicht unbedingt unserem europäischen Geschmack. Gemüse und Früchte gibt es sozusagen kaum (ausser in der Hauptstadt, und dieses ist von weit her importiert). Das mongolische Essen besteht hauptsächlicn aus Fleisch- vor allem aus Schaffleisch, dazu möglichst fettig…Für uns Wenigfleischesser nicht gerade das Gourmetparadies. Auch andere typische Speisen wie gesalzenen Milchtee, gegorene Stutenmilch oder getrockneter Quark stehen nicht gerade auf unserem Lieblingsspeiseplan.
Nachdem Russland einige Leckereien zu bieten hatte, haben wir uns hier hauptsächlich selbst versorgt. Zum Glück gibts auch hier Reis, Pasta und Kartoffeln- wir mussten also nicht verhungern. Vor allem Nudelsuppen ergaben eine ideale Mittagsmahlzeit, ohne dass wir dazu den Ofen in Betrieb nehmen musten…;-)
Wir freuen uns nun umso mehr auf die chinesische Küche !

10.-11.Oktober 2015: Kharmaryn Khiid

Wir fahren gemütlich auf gut aspahltierter Strasse südwärts und übernachten nochmals mitten im Nirgendwo ca. 60 km nördlich von Sajnshand. Auch diese Gegend hier ist kaum besiedelt und man sieht ausser ein paar wenigen Fahrzeugen nichts und niemanden. Die Steppe ist braun und trocken und wird immer karger, wir nähern uns langsam wieder der Gobi.
In der Nähe von Sajnshand , mitten in der Wüste, liegt das Kloster Kharmaryn Khiid. Auch hier ist es äusserst karg, doch die Wüste zeigt sich hier in allen Farben und Schattierungen. Das Gestein wechselt von ocker- zu rot-und orangetönen, mal steinig, mal sandig und auch die kleinen Büsche haben verschiedenste Farbtöne. Man kann sich fast nicht sattsehen…
Wir besuchen das Shambala-Energeizenum, ein buddhistischer Kraftort. Im ausgewaschenen Gestein hat es ein paar kleine Meditationshöhlen mit Buddhafiguren, Kerzen, Räucherstäbchen und Opfergaben (Reis, Bonbons, Vodka, Kekse.)
Einer der Felsen soll Energie spenden, die Pilger lehnen sich an das Gestein, um Energie und Kraft zu tanken.. Wir versuchens auch, vielleicht hilfts ja…;-)
Das Shambala-Energiezentrum ist von 108 Stupas umgeben, hier legen sich manche Leute gar auf den Boden.
Das Kloster selbst ist wieder neu aufgebaut worden, nachdem es wie alle anderen in den 30er Jahren zerstört wurde.

 

  • Endlose Weite der Gobi

8. Oktober 2015: Dschinggis Khan Reiterdenkmal

Nachts ist das Thermometer unter den Gefrierpunkt gefallen, heute früh waren es -5°C. Im Lasti waren es noch 4 °C, an den kleinen Fenstern haben sich Eisblumen gebildet…Dafür herrscht strahlend blauer Himmel!

Wir verlassen den Nationalpark wieder und besichtigen ca. 20 km östlich das Dschinggis Khan Reiterdenkmal, das mitten im Nirgendwo steht. Die Statue ist riesig und mit 30 Metern Höhe das grösste Reiterstandbild der Welt. Im Sockel befinden sich ein Museum, Souvenirgeschäfte und ein Restaurant. Mit einem Lift kann man hoch zum Kopf des Pferdes. Da aber gerade Stromausfall herrscht, müssen wir die enge dunkle Treppe zu Fuss zur Aussichtsplattform hoch.

Die Mongolei besitzt nicht nur die weltweit kälteste Hauptstadt, die geringste Bevölkerungsdichte und die höchste Reiterstatue, sondern auch den grössten Lederstiefel, der es mit seinen 9 Metern Höhe sogar ins Guiness Buch der Rekorde geschafft hat….

Das Ganze wirkt schon fast ein bisschen amerikanisch und passt meiner Meinung nach so gar nicht in die mongolische Steppe…

Wir fahren nun langsam südwärts Richtung China und übernachten irgendwo mitten im Nirgendwo…(und doch taucht aus dem Nichts wie immer ein neugieriger Mongole auf seinem Motorrad auf…;-))

 

6.-8. Oktober 2015: Terelj Nationalpark

 

Wasser tanken, alles verstauen, Gefrierfach abtauen, nochmals heiss duschen und zum letzten Mal einen Cheeseburger geniessen, dann nehmen wir endgültig Abschied von der Hauptstadt.

Im nahegelegenen Terelj Nationalpark wollen wir noch ein, zwei Tage verbringen, bevor es dann Richtung chinesische Grenze geht. ..

Der Nationalpark ist nur ca. 40 km von Ulaan Bataar entfernt. Die Landschaft mit ihren zerklüfteten, verwitterten Felsen erinnert ein bisschen an die Schweizer Alpen, nur dass hier Jurten statt Alphütten stehen…

Beim Ort Terelj hört die Strasse auf, es gibt keine Brücke über den Fluss. Es gibt zwar eine Furt und auf der anderen Flussseite würde die Piste weiter in den Nationalpark führen, doch wir getrauen uns nicht, den Fluss zu durchfahren, zumal wir nun nichts mehr riskieren wollen…

In der Nähe des Schildkrötenfelsens, der tatsächlich aussieht wie eine Schildkröte, finden wir einen Platz am Ende eines Tales mitten in einem Lärchenwäldchen. Die gelben Nadelbäume haben ihre Nadeln schon fast verloren.

In den letzten Tagen war es in Ulaan Bataar wieder recht sonnig und warm, an der Sonne war es sehr angenehm, nur jeweils nachts, sobald die Sonne weg war, ist es recht schnell kalt geworden. Auch gestern war es angenehm warm und sonnig bei unserer Ankunft.Heute Morgen dann die grosse Überraschung: es hat über Nacht geschneit! Draussen ist alles weiss! Und es ist eisig kalt geworden!

Die Kinder freuts und warm eingepackt machen wir kleine Wanderungen in der Umgebung, steigen auf Hügel, klettern auf Felsen und geniessen die frische Luft (in UB herrscht bereits jetzt dicker Smog- im Winter kommts jeweils noch viel schlimmer!)

Die Heizung läuft tagsüber ohne Unterbruch und wir sind froh, uns in der warmen Stube wieder aufwärmen zu können!

 

30.09.-05.10.2015: Ulaan Bataar zum Zweiten

Wir sind zurück in Ulaan Bataar und lassen es uns die nächsten Tage im Oasis gut gehen: Gutes Essen, heisse Duschen, Waschmaschine… Lastiservice und Kinderprogramm sollen auch nicht zu kurz kommen.

Wir besuchen nochmals den Narantuul Schwarzmarkt . Hier, sagt man, sei alles erhältlich… Wir sind auf der Suche nach einer neuen Dieselpumpe für die Kabinenstandheizung und einem Ölfilter. Der Markt ist ein Erlebnis für sich, hier gibt es tatsächlich (fast) alles (ausser einer passenden Dieselpumpe). Von Jurten über Sättel, Möbel, Teppiche, Haushaltwaren, Lebensmittel, Autoersatzteile , aber auch traditionelle Kleidung wie Lederstiefel , Stoffe oder klassische mongolische Deel-Mäntel gibt es hier wirklich sozusagen alles zu erstehen…Statt mit einer Dieselpumpe gehen wir mit warmen Socken aus Yakwolle nach Hause. ..

Auch das Vorwärtskommen in Ulaan Bataar ist ein Fall für sich: der Verkehr ist sehr chaotisch, der Stau notorisch und keiner nimmt Rücksicht auf den anderen, das heisst, niemand würde einem anderen bei einem Spurwechsel freiwillig Platz machen, da hilft nur drängeln…Nur gut, dass alle Respekt vor einem grossen Lastwagen haben 😉 !Und natürlich wird nonstop gehupt…!

In Ulaan Bataar selber haben wir uns meistens mit dem Bus fortbewegt, doch auch der ist chronisch überfüllt. Man steigt jeweils vorne beim Fahrer ein, wirft das abgezählte Geld in eine Box und wird dann automatisch durch die Menge nach hinten „geschoben“. Wenn man meint, da habe jetzt bestimmt niemand mehr Platz, steigen nochmals 20 Leute ein…Umfallen ist nicht mehr möglich!

Die beste Alternative ist das Taxi. In UB ist praktisch jedes Auto ein Taxi, das heisst, man streckt einfach die Hand raus und Privatpersonen nehmen einen dann zu einem vorher vereinbarten Preis mit. Offizielle Taxis sind sehr rar.

Die folgenden Tage steht wie gesagt, Kinderprogramm auf dem Plan: Wir besuchen das Dinosauriermuseum mit Exponaten aus der Gobi und einen Vergnügungspark, mitten in der Stadt. Die Saison scheint aber hier bereits vorbei zu sein, die meisten Bahnen sind nicht mehr in Betrieb. Der Park ist sogar für unsere Verhältnisse sehr teuer, man muss für jede Attraktion extra bezahlen. Wir machen eine Runde mit einer Art Hochvelo, da hat man einen schönen Überblick über den Park und die Stadt. Wenigstens der Spielplatz ist im Eintrittspreis inbegriffen.

Neben Lastiservice und einer Putzaktion (den Gobistaub bringt man fast nicht mehr raus!), steht zudem ein Ölwechsel auf dem Programm, das hat der Lasti nach über 14 000 km verdient!

Und Dominik bekommt einen neuen Haarschnitt..!

 

  • Jurtenviertel

30. September 2015: Der Winter hat uns eingeholt..!

Draussen weht ein eisiger Wind. Als wir weiter auf unserer Strecke Richtung Ulaan Bataar fahren, sehen wir in der Ferne die ersten schneebedeckten Berge. Und schon bald sind wir selbst mitten im Schnee! Wir fühlen uns fast wie zuhause in den Bergen in den Skiferien- nur dass hier die Skilifte weitgehend fehlen…

Die Kinder sind ganz aus dem Häuschen und begeistert vom Schnee (wir Erwachsenen weniger ;-)). Die Jungs tollen herum und werfen mit Schneebällen um sich…

Auch in der Hauptstadt ist alles weiss gezuckert, zum Glück sind wenigstens die Strassen schneefrei! Der Winter hat uns definitiv eingeholt!

 

  • mongolische Tankstelle

29. September 2015: Kloster Erdene Zuu

Wir besichtigen in Charchorin- dem alten Karakorum, sozusagen der Hauptstadt Chinggis Khans, von der leider nichts mehr übrig ist- das Kloster Erdene Zuu, das erste und älteste Kloster des Landes. Leider wurde das Kloster- wie alle anderen des Landes in den 30er Jahren durch die Kommunisten fast vollständig zerstört und die meisten Mönche ermordet. Leider ist nur ein Bruchteil erhalten geblieben und erst ein kleiner Teil wiederaufgebaut. Über 50 Jahre lang war religiöses Leben in der Mongolei verboten und seit den 90er Jahren beginnen nun die Wiederaufbauarbeiten.

Innerhalb der Mauern, die aus 108 Stupas besteht (108 ist eine heilige Zahl für die Buddhisten), kann man die ehemalige Grösse erahnen. Erdene Zuu ist ein heiliger Ort und eine berühmte Pilgerstätte für die mongolischen Buddhisten.

Eine Mongolin stellt sich als Guide zur Verfügung und führt uns durch die Tempelanlage und erklärt uns die Bedeutung der verschiedenen Tempel, Stupas, Buddhas, Schutzgötter, Wandmalereien etc.

In einem der Tempel findet gerade eine Zeremonie statt, wo die Mönche im „Singsang“ aus Büchern rezitieren. Die Luft ist duft- und rauchgeschwängert von all den Räucherstäbchen…

 

  • Kloster Erdene Zuu

 

25.-28. September 2015: Unterwegs nach Charchorin

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25. September:

Wir verabschieden uns von den Dünen und fahren nun wieder nordwärts. Über eine Piste wollen wir die Asphaltstrasse bei Arvaikheer, ca. 280 km entfernt, erreichen.

Die Strecke ist äusserst abwechslungsreich und führt durch atemberaubende Landschaften. Die Vegetation wie auch die Topographie ändern immer wieder: mal fahren wir durch Buschland, mal in ausgewaschenen Flussbetten, durch einsame Täler, durch Flusslandschaften, und am spektakulärsten: durch die Berge. Die Piste führt durch einen Bergeinschnitt, durch eine Art Schlucht, einem kleinen, zur Zeit trockenen Flussbett entlang, bzw. im Flussbett. Die Kurven sind teilweise recht eng und wir wissen nie, was uns hinter dem nächsten Felsen erwartet. Hoffentlich wird’s nirgends zu eng…! Wir fragen uns, wie man hier durchkommen soll, sollte der Fluss mal Wasser führen…

Die ganze Strecke bis Bogd ist kaum bewohnt, zum Teil sieht man weder Jurte, Mensch noch Viehherden oder andere Fahrzeuge, soweit das Auge reicht. Nur vereinzelt sehen wir ein paar einsame Kamelherden… Schon fast ein bisschen beängstigend, diese Einsamkeit.

Unterwegs passieren wir einen Brunnen, wo wir unseren Wassersack wieder auffüllen..

 

26.September:

Wir haben in der Nähe von Bogd übernachtet. Nach der Gebirgspassage gelangten wir das Flussbett hinunter auf eine Ebene. Hier ist es schlagartig wieder grüner und im Vergleich zu den letzten 100km dicht mit Jurten besiedelt. Seit wir Dalandzadgad verlassen haben, haben wir endlich wieder Telefon- und Internetempfang!

Wir erreichen Guchin Us am Nachmittag. Da wir nicht auf Internetempfang verzichten wollen, bleiben wir in der Nähe des Dorfes.

Als wir den Kühlschrank öffnen, sehen wir die Bescherung: das Sambal-Oelek Glas ist aufgesprungen und der gesamte Kühlschrankinhalt schwimmt in der scharfen Sauce..! Da hat die Stewardess ihren Job wohl nicht richtig gemacht…;-). Die roten Chiliflecken werden wir wohl nie mehr ganz aus dem Kühlschrank kriegen..!

 

28.September:

Die letzten Tage ist es zunehmend kühler geworden. Tagsüber weht immer noch ein starker, kalter Wind und nachts fällt das Thermometer z.T. unter den Gefrierpunkt. Im Lasti ist es morgens 5-6 °C. Standheizung und Ofen kommen nun regelmässig zum Einsatz. Thermounterwäsche und Mützen werden aus den Tiefen der Schubladen hervorgekramt.

Die Strasse ist ab Arvaikheer wieder asphaltiert, doch manchmal ist der Zustand derart schlecht, dass wir uns wieder die Piste herbeiwünschen. Einzelne Abschnitte fahren wir gar lieber neben der Strasse.

Wir erreichen Charchorin und übernachten ein paar Kilometer weiter am Orkhon Fluss, in sicherer Distanz zum Wasser…

Wären die Temperaturen wärmer, wäre dies ein herrliches Plätzchen zum Entspannen, waschen, baden etc….

 

  • Wasser schöpfen

 

 

21.-25. September 2015: Khongoryn Els

Tag 1:
Wir dringen weiter in die Wüste Gobi vor. Die Vegetation wird immer kager und trockener und in der Ferne sehen wir bereits die ersten Sanddünen. Die Piste schlängelt sich ein Tal entlang und endlich stehen sie vor uns: die gewaltigen Sanddünen von Khongoryn Els, die höchsten der Mongolei. Bis zu 300 m türmen sie sich auf. Der Dünengürtel erstreckt sich ungefähr 180 km zwischen zwei Gebirgszügen von West nach Ost.
Wir finden einen Platz zwischen den Dünen und die Kinder sind im Schaufelparadies: die Gobi, ein einziger riesiger Sandkasten!

Wir bekommen Besuch von einem älteren Mongolen, der sich mit dem Motorrad durch den  Sand quält. Er kämpft unentwegt gegen das Einsanden und Umkippen im Weichsand.
Wie er uns gesehen hat, kommt er zu uns hoch und setzt sich in den Sand. Für ihn eine willkommene Verschnaufpause. Er bekommt von uns ein Bier- dafür dürfen wir vom frischen Ziegenmilchjoghurt kosten, das er in seiner Manteltasche mitführt. Die Kinder bekommen Bonbons, und eine Zigarette später, die er mit Zeitungspapier dreht, ist er wieder unterwegs und kämpft sich weiter durch den Sand…
Die untergehende Sonne lässt die Sanddünen in warmen Rottönen und wunderbaren Kontrasten erscheinen…

 

Tag 2:
Heute Morgen bläst der Wind und wirbelt Sand durch die Luft.
Wir lassen noch mehr Luft aus den Reifen und suchen uns einen Weg durch die Dünen. Leider versperrt uns ein Grundwassersee, der zwar kaum noch Wasser führt, aber sehr schlammig ist, oft den direkten Weg den Dünen entlang.
Schliesslich erreichen wir die Touristencamps, die schon fast ausgestorben wirken. Momentan sind nur noch eine Handvoll Touristen unterwegs.
Leider bläst der Wind immer noch so stark und es ist recht kühl geworden. Wir beobachten andere Touristen, wie sie die Dünen hochkraxeln- ca. 45-60 Minuten braucht man dafür, ein Schritt vor, zwei zurück…Uns ist es  zu windig- auf dem Gipfel würde man wahrscheinlich fast davongeblasen oder zumindest von Kopf bis Fuss sandgestrahlt..!

Zwischen Kamelgrasbüscheln, wo der Sand weniger peitscht ,geniessen wir die grandiose Szenerie aus dem warmen Laschti. Die Jungs dürfen wieder mal Laschtikino schauen, während wir frisches Brot backen.
Nachts bläst uns der Wind fast davon, wir werden im Bett hin und her geschaukelt…

 

Tag 3:
Wir erwachen bei blauem Himmel, doch der Wind bläst immer noch so stark. Am Dünenkamm sieht man schon von weitem die Sandverwehungen und am Horizont sieht es fast aus, als wehe ein Sandsturm.
Die Jungs graben mit den Schaufeln ihre Lõcher in den Wüstenboden, während wir im Windschatten des Lastis die wunderbare Kulisse geniessen. Schafe, Ziegen, Pferde und Kamele ziehen an uns vorbei und suchen sich am fast trockenen Flusslauf Nahrung und Wasser.
Am Nachmittag fragen wir bei der nächsten Jurte nach Reitkamelen und schon eine Stunde später sitzen wir alle auf zwei Kamelen und schaukel über die Dünen. Vor allem für die Jungs ein Erlebnis, obwohl uns nach einer Stunde bereits der Hintern schmerzt..;-)

Abends ist nach einer Woche wieder mal Duschen angesagt. Mittlerweile schaffen wir es mit der „Kübeldusche“mit weniger als zwei Liter Wasser pro Person, inkl. Haarewaschen.

 

Tag 4:
Ausflug zur Rückseite der Dünen, hier ist es aber weit weniger spaktakulär.

 

  • Khongoryn Els
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