6. Thailand

14. Januar 2016: Im Goldenen Dreieck

Wir befinden uns im Goldenen Dreieck, wo die Länder Laos, Myanmar und Thailand aufeinander treffen. Diese Gegend gehörte einst zu den grössten Opiumanbaugebieten der Welt, doch heute ist der Opiumanbau, zumindest auf der thailändischen Seite, drastisch reduziert.

Unser Visum für Thailand läuft morgen aus, nach zwei Monaten müssen wir das Land verlassen. Wir werden Thailand, die wunderbaren Menschen, den Dschungel, die herrlichen Strände und die faszinierenden Bergregionen sehr vermissen! Uns wird schon fast ein bisschen wehmütig ums Herz, wenn wir an die tolle Zeit denken, die wir in diesem Land verbracht haben…

 

 

 

13. Januar 2015: Chiang Rai

Eine schöne Strecke führt uns die burmesische Grenze entlang.

In Chiang Rai besichtigen wir den Wat Rhong Khun, den White Temple, den aussergewönlichsten, den wir je gesehen haben! Der Stil ist zwar buddhistisch geprägt, Skulpturen, Malereien und Figuren gleichen aber eher einem Gruselkabinett…Die Gemälde im Innern des Tempels, der von vielen Gläubigen besucht wird, zeigt Figuren aus Film und Fantasy, z.B. Batman, Superman, X-Men, Michael Jackson, Star Wars, The Mignions etc. Der Tempel scheint einem Fantasyfilm entsprungen zu  sein…

Die Kinder haben noch nie so interessiert Tempelmalerein betrachtet!

 

 

11.-12. Januar 2016: Fang Hot Springs

Wir landen wiederum bei einer der unzähligen Hot Springs im Norden Thailands, diesmal in Fang, nahe der burmesischen Grenze. Der Eintrittspreis von 300 Baht pro Person ( ca. 10 CHF, der 6- fache Preis, den die Thais zahlen!), ist zwar happig, doch dafür erwarten uns eine schöne parkähnliche Anlage in einem Nationalpark und ein grosser Campground, wo wir die grosse Wiese ganz für uns allein haben!
Die Jungs haben genügend Platz zum austoben und es gibt gar genügend Feuerholz…

Wir beschliessen, gleich noch einen Tag zu bleiben und besuchen die Hot Springs, kleine Pools mit heissem Thermalwasser. Diesmal zum Glück nicht ganz so heiss wie in San Kampaeng…!

10. Januar 2016: Durch den Dschungel

Wir verlassen das herrliche Fleckchen und fahren weiter. Eine wunderschöne Strecke führt uns auf schmalen kurvenreichen Strassen durch die Berge und den Dschungel, nie wissend, ob die Strasse hinter der nächsten Kurve passierbar ist, oder ob ein tiefhängender Ast, eine instabile Brücke, oder andere Hindernisse uns den Weg versperren…Doch wir haben Glück. Zwar muss ich in den Dörfern ein paar Mal tiefhängende Kabel hochheben und bei einer Baustelle ist die Strasse gerade breit genug, dass der Lasti durchpasst.

 

9.Januar 2016: Rubber Killer und Tune in Garden

Während ich gestern beim Coiffeur war, hat Dominik beim Bummeln durch die Strassen Chiang Mais in einem kleinen Hof ein paar alte Fahrzeuge entdeckt. Er kommt schnell mit dem Besitzer ins Gespräch- Dominik hat einen Gleichgesinnten gefunden, auch Joi ist ein Liebhaber alter Fahrzeuge… Joi ist eigentlich Architekt und hat, wie auch Dominik, eine zeitlang in Texas in den USA gelebt und gearbeitet. Nun stellt er aus alten Reifen diverse Produkte her wie Taschen, Rucksäcke, Etuis, Schlüsselanhänger etc.

Wir bekommen von ihm Taschen der Marke „Rubber Killer“ gesponsert, im Gegenzug darf Joi sein Logo auf unserem Lasti anbringen.

Dies nimmt den halben Samstagmorgen in Anspruch- dafür werden wir von Joi zum Mittagessen in einem nahegelegenen Thai- Lokal eingeladen. In seinem alten VW-Käfer werden wir dorthin gebracht…

 

Joi lädt uns auch gleich noch zu seinen Eltern ein, die ausserhalb der Stadt in den Bergen wohnen.

Wir erledigen noch ein paar Einkäufe und füllen unsere Vorräte und verabreden uns am Abend bei einem Treffpunkt am Rande der Stadt. Es ist bereits dunkel, als wir Joi die kurvenreiche Strecke hinterherfahren. Schade, dass wir im Dunkeln nichts von der Landschaft sehen! Schliesslich wird der Weg immer enger und wir müssen extrem aufpassen, im Dunkeln keins der tiefhängenden Kabel herunterzureissen. Schliesslich ist Endstation für den Lasti, er passt nicht durchs Tor des Grundstücks. Das letzte Stück den Hügel hoch fahren wir mit Joi.

Das Haus seiner Eltern, einem Schriftsteller und Künstler mit seiner Frau (beide sind in den 70er Jahren mit einem VW- Bus durch Europa gereist), befindet sich mitten im Dschungel. Im Laufe der Jahre ist ein richtiges Paradies entstanden!

Jois Mutter verwöhnt uns mit köstlichem Essen!

Hier in den Bergen ist es recht kühl geworden, schon in Chiang Mai war es angenehm, vor allem nachts- nun ist es schon fast kalt und das erste Mal seit Monaten trage ich wieder lange Hosen, Socken und eine Jacke!

Wir sitzen in Decken eingepackt auf der Terrasse, umgeben von dichtem Wald und lauschen dem Quaken der Frösche und dem Gezirpe der Grillen…

Am darauffolgenden Tag bei Tageslicht sehen wir erst richtig, wo wir gelandet sind. Jois Familie lebt auf einem grossen Anwesen auf einem Hügel. Wo früher nur Dschungel war, ist nun ein herrliches Fleckchen inmitten tropischer Vegetation entstanden. Unzählige Pflanzen blühen, Orchideen wachsen, Bananenstauden, Macadamiabäume, Pflanzen, die man sonst nur aus dem botanischen Garten kennt! Zudem wachsen Kaffeesträucher und Erdbeeren, die herrlich süss schmecken!

Nach dem Frühstück, einer traditionellen Reissuppe und eigenem Kaffee, werden wir durchs Grundstück geführt und die Jungs dürfen die reifen Erdbeeren pflücken…

3.-9. Januar 2016: Chiang Mai

Einer der Gründe, weshalb wir nach Chiang Mai gekommen sind, ist die Beantragung des chinesischen Visums beim Chinesischen Konsulat. Die benötigten Unterlagen konnten wir im Guesthouse, auf dessen Parkplatz wir momentan stehen, ausdrucken lassen.

Es dauert seine Zeit, bis wir alle vier Antragsformulare, alle 4-seitig, ausgefüllt haben. Zum Glück hält sich der Andrang beim Konsulat in Grenzen und wir müssen nicht allzu lange warten, bis unsere Nummer aufgerufen wird. Doch Dominiks Passfoto hat die falsche Hintergrundfarbe (schon wieder!) und somit müssen wir per Taxi zum nächsten Fotoshop und wieder retour, gerade noch rechtzeitig vor Schliessung des Schalters.

Leider verlangen sie das Original des Invitationletters, wir haben natürlich nur einen Ausdruck, da er uns elektronisch zugeschickt wurde. Das Senden des Originals würde zu lange dauern, also bekommen wir statt der beantragten 60 Tage nur 30 Tage Aufenthalt. Doch ohne Zwischenfälle sollte dies eigentlich reichen…

Wir wollen die Wartezeit, bis wir unsere Pässe wieder abholen können, ausserhalb der Stadt verbringen. Der freundliche Besitzer des Trekker Camps empfiehlt uns die San Kampaeng Hot Springs, etwas ausserhalb der Stadt.

Die heissen Quellen liegen in einem schönen Park mit Spielplatz und Campground. Die Kinder verbringen fast den ganzen Nachmittag auf dem grossen Spielplatz, zusammen mit einer Horde Thai-Pfadis.

Das Wasser spritzt aus grossen Rohren wie ein Geysir aus dem Boden. Der leicht schweflige Geruch liegt überall in der Luft. Das heisse Wasser wird in einem Becken gesammelt, wo man in kleinen Bastkörbchen Eier kochen kann. In einem System aus kleinen Kanälen wird das heisse Wasser durch den Park geleitet, wo die Einheimischen ihre Füsse baden und picknicken. Zum Baden gibt’s einen grossen Pool- doch das Wasser ist uns fast zu heiss! Wir schwitzen und lassen uns bereits nach kurzer Zeit wieder an der kühleren Umgebungsluft abkühlen! Eigentlich wären uns Cold Springs fast lieber 😉 !

Aber wenigstens sind die Kinder wieder mal eingeweicht und sauber 😉 !

 

Wir sind zurück in Chiang Mai. Abends besuchen wir den Night Bazar. Einen riesigen Markt im Zentrum der Stadt. Hier bekommt man alles von Souvenirs über Kunsthandwerk, Kleider und gefälschte Markenartikel. Und natürlich gibt’s hier dutzende von Foodständen und diverse Tourirestaurants.

Wir lassen es uns in German Hofbräuhaus gut gehen bei Sauerbraten und Spätzli mit Rotkraut und Cordonbleu. Mmmh, hat das gut geschmeckt! Ich liebe zwar das Thai-Essen, doch ab und zu sehne ich mich trotzdem nach einer Abwechslung, bzw. etwas „heimischem „.

 

Bevor wir weiterziehen, gehen wir alle nochmal zum Coiffeur: Dominik lässt sich beim Barber im Vintagesalon eine Rockabilly-Frisur schneiden, die Jungs bekommen beim Coiffeur an der Strasse für ca. 1.70 CHF einen neuen Haarschnitt und ich getraue mich nur in einen der besseren Salons, wo ich für 15 CHF meine Haare gemacht bekomme ;-). Man erinnere sich an die Coiffeur- Episode der Jungs in Laos- es kann also nur besser werden. Doch diesmal hatten wir alle Glück- wir können wieder unter die Leute …;-)

 

 

2.-3. Januar 2016: Thai Elephant Conservation Center

Das Thai Elephant Conservation Center liegt sozusagen am Weg nach Chiang Mai und schon seit Wochen haben wir den Kindern das Elefantenreiten versprochen…

Auf dem riesigen Gelände des Zentrums, das sich dem Schutz und Erhalt der asiatischen Elefanten verschrieben hat, gibts neben den touristischen Einrichtungen wie Elefantenreiten und Elefantenshows auch ein Elfantenspital, einen Elefantenfriedhof, eine Zuchtstation, eine Elefantendungpapierfabrik und ein Mahout- Trainingscenter, wo die Elefantenführer ausgebildet werden. Die Elefanten werden in einer fünfjährigen Ausbildung als Arbeitselefanten für die Waldarbeit ausgebildet.

Sogar einen Campingplatz gibts hier. In der Nähe suchen sich die Elefanten im Dickicht ihr Futter, es ist eindrücklich, die Dickhäuter so nah zu erleben, ohne Zaun und Graben dazwischen. Trotzdem sich wir froh,nachts  eine feste Behausung um uns zu haben 😉

Die Nacht war herrlich kühl! Doch kaum ist die Sonne da, wirds wieder heiss…!

Die Jungs fühlen sich unter all den Elefanten wie im Paradies! Nils möchte gar nicht mehr weg! Wir machen einen stündigen Austritt auf den Dickhäutern durch den Dschungel . Es ist erstaunlich, auf welch schmalen Wegen diese Kolosse von Tieren gehen können! An einer Stelle waten wir gar durchs Wasser. Oben im Sattel schwankt es ganz schön!

Bei der Show wird das Können der Arbeitselefanten gezeigt: Baumstämme ziehen (dabei können sie ein Gewicht von der Hälfte ihres eigenen Körpergewichts tragen!) und mit Rüssel und Stosszähnen hochheben, Stämme stapeln… Dabei folgen die Elefanten ihren Mahouts aufs Wort!

Einige zeichnen mit ihren Rüsseln Gemälde auf eine Leinwand wie Blumen, Landschaften, Elefanten. Wahre Kunstwerke!

Und natürlich können die Tiere überall getreichelt, angefasst und gefüttert werden. Es ist schon ein Erlebnis, diese Tiere so hautnah zu erleben- nicht nur für die Kinder!

 

  • Mittagspause unterwegs

1. Januar 2016: Sukhothai

Wir besichtigen die historische Stadt von Sukhothai, der ersten Hauptstadt  Thailands im 13. Jahrhundert. Auf einer Fläche von 72 Quadratkilometern sind immer noch unzählige Ruinen von Tempeln, Chedis, Buddhastatuen und anderen Monumenten erhalten geblieben.

Wir mieten für 30 Baht (1 CHF) pro Tag Fahrräder und kurven damit durch die weitläufige, parkähnliche Anlage.

Wir bestaunen unzählige Tempel, Buddhastatuen und Chedis und die Jungs können fast nicht genug kriegen von den alten Mauern (und vom Velofahren)…

 

31. Dezember 2015: Silvester

Heute herrscht viel Verkehr auf den Strassen. Die Thailänder haben alle Ferien über den Jahreswechsel und alle sind unterwegs zu ihren Familien.

Am Nachnittag erreichen wir Old- Sukhothai und finden einen ruhigen Platz bei einem der unzähligen Chedis. Der Ausblick und die Atmosphäre sind einmalig!

Wir feiern Silvester am Lagerfeuer, grillieren deutsche Würste und gehen früh zu Bett ;-). Und aus der Ferne dröhnt, wie könnte es auch anders sein, Karaokemusik in voller Lautstärke! Dabei dachten wir schon, wir hätten einen ruhigen Platz ausgesucht, hier in der Nähe gibts nichts ausser ein paar wenigen Hütten…Woher immer diese Karaokemusik kommt, ist uns schleierhaft 😉 !

 

  • Wat Si Pichit

28. Dezember 2015: Auf nach Norden!

Wir unternehmen den nächsten Versuch, uns gen Norden zu begeben und verabschieden und von neuem von unserem liebgewonnenen Strand und unseren Overlander- Nachbarn. Sogar den Taxifahrer, der jeden Morgen und Mittag vorbei kam, werden wir vermissen. Er kam morgens, um zu duschen und sein immergleiches T-Shirt auszuwaschen und zum Trocknen an einen Baum zu hängen. Mittags machte er auf der Rückbank seines Taxis seinen Mittagsschlaf.

Die Batterie macht uns heute glücklicherweise keinen Strich durch die Rechnung und so machen wir uns auf den Heimweg Richtung Schweiz. Hier ist sozusagen der Point of return, mit jedem gefahrenen Kilometer kommen wir der Schweiz wieder etwas näher. Trotzdem werden wir noch etwa fünf Monate unterwegs sein…Vielleicht kommen wir deshalb nur so schwer von hier los…;-) ?

Wir fahren nochmals bei Khao Lak vorbei und queren schliesslich an die Ostküste, vorbei an wunderschönen Kalksteinlandschaften, Palmöl- und Kautschukplantagen (letztere fallen hauptsächlich durch ihren Gestank auf!)

Nördlich von Surat Thani finden wir einen Parkplatz mit Spielplatz, direkt am Meer.

Die folgenden Tage verbringen wir unterwegs gen Norden. Wir verabschieden uns endgültig vom Meer für die nächsten Monate und der Abschied fällt uns recht schwer! Zu schön waren die Strandtage mit Schwimmen, Schnorcheln, Schaufeln…, das Rauschen des Meeres stets in den Ohren….

Doch nun gehts weitrer nordwärts, heimwärts…

Die Landschaft wird immer trockener und weniger üppig, je nördlicher wir kommen, zwischendurch wirkt die Gegend fast mediterran…