4. Mai 2016:
Auf den TIR-Parkplätzen herrscht jeweils regen Betrieb, heute Morgen sind wir komplett zugeparkt. In der Zwischenzeit organisiere ich schon mal die russische Fahrzeugversicherung.
Die letzten 100 km bis zur Grenze sind die schlechtesten auf der ganzen Reise! Schlagloch reiht sich an Schlagloch, man kommt nicht mal mehr im Slalom drumherum. Im Schritttempo geht’s Kilometer für Kilometer Russland entgegen. Für die 100 km brauchen wir über drei Stunden! Da waren sogar die mongolischen Pisten besser! Als wir an der Grenze ankommen, sind wir durchgeschüttelt und durchvibriert und jeder Muskel fühlt sich verspannt an! Hoffentlich hält der Lasti durch!
Kurz vor der Grenze machen mit Mittagshalt. Kaum mit dem Essen angefangen, taucht auch schon die Grenzwache auf- dies sei Grenzgebiet- hier dürfe man nicht parken. Wenigstens dürfen wir noch fertigessen.
Beim kasachischen Zoll sind wir in 15 min durch. Bei den Russen dauert es schon etwas länger, jede Klappe muss beim Lasti geöffnet werden, schlussendlich wird das ganze Fahrzeug gar noch geröntgt…
Immerhin, nach insgesamt zwei Stunden sind wir in Russland!
Diese Strecke ist kaum befahren, schon gar nicht von Lastwagen, wir wissen mittlerweile, wieso…;-)!
Auf russischer Seite ist der Strassenzustand eine Spur besser, immerhin wurden die Schlaglöcher geflickt und gefüllt, die Strasse ist ein einziger Flickenteppich. Immerhin sind wir mit 40-50km/h unterwegs und nicht mehr im Schritttempo…
In Ershow sind wir fix und fertig geschüttelt, wir besorgen noch ein paar Rubel beim Geldautomaten, wo wir erst Schlange stehen müssen, bis wir zu unserem Geld kommen…
5. Mai 2016:
Es geht weiter auf dem Flickwerk von Strasse, mit reduziertem Luftdruck und hoher Geschwindigkeit fährt es sich leichter und man fliegt fast über den Asphalt wie auf einer Wellblechpiste. Trotzdem wird man durchvibriert, dass man fürchten muss, dass sich alle Schrauben lösen…
Anders als in Kasachstan, wo die Steppe nur zu einem kleinen Teil für den Ackerbau genutzt wird, erstrecken sich in Russland gigantische Felder bis zum Horizont. Die Natur blüht, überall spriesst es, Raps, Flieder und Obstbäume stehen in voller Blüte.
Nach der baumlosen Steppe Kasachstans passieren wir wieder erste Wälder!
Bei Saratov überqueren wir die Wolga, die mich jedesmal mit ihrer Grösse und Ausdehnung überrascht! Der Rhein ist ein kleines Bächlein dagegen!