13.- 22. August 2015: Sibirien

Den Ural haben wir hinter uns gelassen und befinden uns nun in Sibirien. Die Tage gehen dahin, sie vergehen wie im Flug und Kilometer um Kilometer geht’s weiter ostwärts….

Der Strassenzustand wechselt von katastrophal bis nigelnagelneu. Ich weiss nicht, wieviele Baustellen wir schon passiert haben, aber es sind unzählige… Zum Teil über dutzende von Kilometern Länge. Aber wenigstens sind dafür die Strassen in einigermassen gutem Zustand (damit meine ich die Hauptverbindungsstrasse, viel mehr an Strassen gibt es hier nicht…), ich glaube, es wird auf unserer Reise noch weitaus schlimmer kommen!

Mühsam sind die Bahnübergänge. Wir fahren mehr oder weniger die Strecke der transsibirischen Eisenbahn und etliche Male müssen wir die Schienen überqueren. Bei den Bahnübergängen müssen wir aber jeweils bis zu 30 min. warten bis sich die Barriere wieder öffnet. Bis dann hat sich schon ein kilometerlanger Stau gebildet. 80% der Fahrzeuge unterwegs sind übrigens Lastwagen…

Hin und wieder werden wir bei den Kontrollposten von der Polizei kontrolliert, doch bisher gabs keine Probleme (das war früher in der Ukraine weitaus schlimmer!)

Die Landschaft ist seit fast tausenden von Kilometern ziemlich ähnlich: Birken- und Nadelwälder, Sümpfe, Seen, Kornfelder, Steppe und hin und wieder ein riesiger Fluss. Im Ural war es ein bisschen hügelig, nun ist alles wieder eben, Strassen bis zum Horizont….Und ausser ein paar kleinen Dörfern und den Grossstädten zwischendurch, kaum besiedelt…
Das Wetter ist mehrheitlich gut, tagsüber zum Teil sogar heiss, nachts kühlt es ab.

Hier ist es nun wieder kein Problem mehr, einen Übernachtungsplatz zu finden. Man fährt einfach ein paar hundert Meter weg von der Strasse und sucht sich ein schönes Plätzchen…Nur Moskitos hat es leider sehr viele, so dass man es kaum ein paar Minuten draussen aushält!

Die Russen sind allgemein sehr interessiert und wir werden oft gefragt, woher wir kommen, wohin wir wollen, wie es uns hier gefällt etc. Die Kinder werden sogar manchmal mit Schokolade beschenkt. Auch im Dienstleistungssektor gab es in den letzten Jahren grosse Fortschritte, doch auch hier ist „Dienstleistungskompetenz“ immer noch ein Fremdwort. Das Fräulein im Laden oder die Bedienung im Restaurant verdient ihr Geld ja sowieso, egal, ob sie freundlich ist, oder nicht…(so war es zumindest zu Sowjetzeiten und ist leider immer noch nicht ganz verschwunden). Aber davon abgesehen begegnen wir meist freundlichen, zuvorkommenden, hilfsbereiten Menschen!

Wir haben inzwischen unseren eigenen Rhythmus gefunden und die Abläufe sind klar strukturiert ;-)!
Von den langen Fahrtagen in den letzten Wochen mal abgesehen, brauchen wir jeweils auch immer noch Zeit, um einzukaufen, zu tanken, Frischwasser aufzufüllen, WIFI zu suchen, den Blog zu aktualisieren etc. Und auch der Haushalt muss gemacht werden ;-)!
Und wichtig für die Kinder: ein Platz zum Schaufeln!

Die beiden hatten zu Beginn der Reise noch etwas Heimweh, vor allem nach den Grosseltern, von denen sie in den letzten Wochen verwöhnt wurden…! Vor allem Jonas hat ein paar Mal gefragt, wann wir denn nun wieder nach Hause gehen würden. Nun ist das Heimweh mehrheitlich verflogen und Jonas freut sich auf die Kamele, Pandas und Elefanten, die er vor der Rückkehr noch sehen möchte…
Die Jungs haben sich erstaunlich rasch an die neue Situation gewöhnt und können sich meist gut während der Fahrt beschäftigen. Die kleine Hexe, Kasperli und Globi-Geschichten können wir nun bald auswendig…! Umso mehr freuen sie sich dann nach den langen Fahrtagen auf das Spielen draussen, wenn möglich mit der Schaufel im Dreck, oder noch besser im knietiefen Schlamm…!

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