19.-20. Oktober 2015: Pingyao

Heute ist früh Tagwache angesagt, es liegen noch ca. 300km vor uns bis Pingyao…

Nach einem Tank- und Wasserfüllstopp unterwegs geht es auf Nationalstrassen stetig südwärts. Leider sind die Autobahnen hier in China sehr teuer, so dass ein Teil der Gruppe die kleineren Nationalstrassen bevorzugt. Leider hat es aber gebietsweise so viel Verkehr, dass wir zwischen all den Lastwagen kaum vorankommen. Man ist praktisch nur am Überholen, was im Konvoi nicht gerade entspannt ist…Wenigstens umfahren wir die grossen Städte auf der Autobahn.

Anscheinend befinden wir uns hier in der Maiskammer Chinas. Wie es aussieht, wird hier praktisch nur Mais angebaut und zum Teil unter sehr einfachen Bedingungen geerntet. Überall sehen wir über und über mit Maisbüscheln beladene Wägeli, die kaum noch Platz auf der Strasse haben. Überall liegen Maiskolben zum Trocknen ausgelegt, oder kunstvoll zu Türmen oder Zöpfen gestapelt, beziehungsweise geflochten…

Seit Datong ist das Gebiet ununterbrochen besiedelt, es reiht sich Siedlung an Siedlung, Industrie an Industrie. Eine rechte Umstellung nach der endlosen menschenleeren Weite der Mongolei! Zudem herrscht hier ein äusserst dicker Smog! Es ist richtig neblig und man sieht kaum noch was von der Umgebung. Entgegen meiner Annahme herrscht hier nicht der herbstliche Oktobernebel, sondern die Luftverschmutzung! Kein Wunder, laufen viele Chinesen mit einem Mundschutz herum!

Wenigstens sind die Temperaturen wieder wärmer, seit wir in China sind. Tagsüber ist es angenehm warm und auch nachts kühlt es nicht mehr so extrem ab.

Nach 8 (!) Stunden Fahrt mit nur einer kurzen Mittagspause erreichen wir abends Pingyao. In der Nähe der Altstadt übernachten wir auf einem grossen öffentlichen Parkplatz mit Toiletten und WIFI.

In einem nahegelegenen Restaurant essen wir Znacht. Es ist jedesmal eine Überraschung, was man schlussendlich auf dem Teller hat! Doch es hat ganz gut geschmeckt, war nur zum Teil etwas zu scharf für unsere Gaumen (vor allem die der Kinder!)

Am folgenden Vormittag haben wir Zeit, die Altstadt von Pingyao zu besichtigen. Die alte Stadtmauer ist noch komplett erhalten und auch die Altstadt erinnert mit ihren uralten Ziegelbauten an vergangene Epochen. Zwar ist Pingyao ein Touristenort und es wimmelt von chinesischen Touristen, trotzdem ist es spannend und sehenswert, durch die Gassen zu schlendern und das Geschehen zu beobachten.

Nils und Jonas scheinen die Hauptattraktion zu sein, die Chinesen stürzen sich schon fast wie eine gierige Meute auf die Jungs und wollen ein Foto von ihnen machen. Wenigstens bekommen die beiden zum Dank eine Plastik- Hellebarde geschenkt. Würde man von allen fürs Fotografieren Geld verlangen, würden wir in Kürze reich werden… 😉 !

Überhaupt sind die Chinesen sehr kinderlieb und freuen sich überall an den Jungs, wollen über die blonden Haare streichen, oder ihnen etwas schenken. Ständig erhalten sie etwas zu essen, Früchte etc.

Wir schlendern durch die Gassen und verpflegen uns mit kleinen leckeren Fleischspiesschen, frisch gebackenen Lauchbrötchen und Frühlingsrollen. Die Spiesschen rotieren auf einer Art Förderband über dem Grill.

Überall in den Gassen hängen rote Lampions und es ist spannend, in die versteckten Innenhöfe zu blicken.

 

  • der Mais wird zum Trocknen ausgelegt

 

One Comment

  1. Hey…verpasst die einmalige Chance die Boys bekannt zu machen nicht! Aber vielleicht geht’s gar nicht besser wenn ich so den Bericht lese. Die Chinesen fahren ja scheinbar total auf die Boys ab! Sollen wir mal eine echte CH-Hellebarde senden damit die mal lernen was ne Swiss-Harke ist?
    Mached’s Guet, Papi

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